Sainted Sinners - High on Fire
Jürgen Fenske
Soundcheck November 2025# 20
Galerie mit 24 Bildern: Sainted Sinners - Metal is Forever Festival 2022
Bekannte Namen vereinen sich unter dem Banner von SAINTED SINNERS. Die 2016 gegründete Classic-Rock-Band startete mit dem ehemaligen ACCEPT-Sänger David Reece und Ferdy Doernberg von AXEL RUDI PELL. Das Bandkarussell hat einige Umdrehungen hingelegt. Geblieben ist der BONFIRE-Gitarrist Frank Pané, der auch als Hauptsongschreiber agiert. Seit der dritten Platte „Unlocked & Reloaded“ schwingt Jack Meile (TYGERS OF PAN TANG) das Mikrofon, Ernesto Ghezzi (GOTTHARD) hat das Keyboard übernommen. Das mittlerweile fünfte Werk von SAINTED SINNERS nennt sich „High On Fire“ und wühlt wie die Vorgänger zwischen Classic und Melodic Rock.
„High On Fire“ wühlt zwischen Classic und Melodic Rock
Im Classic und Melodic Rock Akzente zu setzen, ist ein schwieriges Unterfangen. Egal ob BON JOVI, DEEP PURPLE, UFO oder die rockige Ader der NWoBHM: seit mehr als 50 Jahren füttern diverse Bands das Genre. Können der BONFIRE-Gitarrist und der aktuelle TYGERS OF PAN TANG-Sänger mit SAINTED SINNERS frischen Wind in die angestaubte Szene bringen?
Der Auftakt „Crown Of Thorns“ ist ein perfektes Beispiel für mehr von dem Kuchen, der bereits viel zu oft gebacken wurde. Technisch gibt es nichts zu bemängeln, die Herren wissen was zu tun ist. Nur ist hier kein Michael Schenker, Jimmy Page oder Ritchie Blackmore an der Gitarre und das Material will nicht richtig zünden. Das Keyboard kommt bei „Out Of The Blue“ mehr zum Vorschein. Der Gedanke verfestigt sich, ob DEEP PURPLE so ein Ding nicht auch auf einer verschollenen B-Seite produzierte.
Egal ob das AOR-angehauchte „Night After Night“, das bluesige „Sunshine“ oder das balladeske „Empty Days Of Wonder“: spätestens zur Mitte der Platte beginnt die Suche nach der mitreißenden Nummer. Die Eröffnung und Untermalung mit Streichern bei „Hide In The Dark“ lässt zumindest kurzzeitig aufhorchen, der Rest klingt wie von den Pop-Rock-Platten der 70er Jahre abgekupfert. Es gibt aber tatsächlich den mitreißenden Moment. „Who Are You“ ist Rockmusik, die Esprit versprüht. Das Cover von THE WHO sticht aus dem Material hervor, auch wenn SAINTED SINNERS dem Original nicht das Wasser reichen kann.
“Who Are You” sticht hervor
Wenn eine Coverversion das hervorstechende Merkmal einer Platte ist, dann ist eigentlich fast alles gesagt. Für die bekannten Namen bei SAINTED SINNERS ist „High On Fire“ eine glatte Enttäuschung. Frank Pané spielt mit BONFIRE regelmäßig Sachen wie „Ready 4 Reaction“, „Don’t Touch The Light“ oder „S.D.I.“. Von derartigem Material ist der BONFIRE-Gitarrist mit dem neuen SAINTED SINNERS-Album meilenweit entfernt.
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