Sanchez - Run The Streets

Review

Der Bandname SANCHEZ lässt nicht gerade auf eine schwedische Band schließen. Im vorliegenden Fall hat die Combo ihren Namen jedoch von ihrem Sänger und Bandkopf Jose Sanchez, der mit diesem Namen eigentlich nur iberische Wurzeln haben kann.

Aber schließlich soll es hier ja auch nicht um Namen, sondern um Musik gehen. Und auf diesem Gebiet bietet das Quartett guten alten Hard Rock, wie er in den 80ern modern war. Das Grundgerüst bildet dabei die einfache aber eingängige Rhythmus-Arbeit von Drummer Matt Drumhead und Basser Marc White. Über diese legt sich die Gitarrenarbeit, die meistens ebenfalls in einem sehr klassischen Stil gehalten ist. Sie sind zwar nicht sonderlich heavy, unterstützen aber sehr gut den Ohrwurm-Charakter, den die Songs wohl entwickeln sollen. Zwischendurch mischen sich aber immer auch wieder etwas härtere, stampfendere Riffs darunter, die an die frühen Jahre von JUDAS PRIEST erinnern. Auch ein gewisses Glam Rock Flair können die Instrumentalisten erzeugen. Dies liegt zum einen an den gelegentlich auftauchenden Schellenring-Klängen, zum anderen aber hauptsächlich an den Soli, die durchaus an Bands wie MÖTELY CRÜE oder QUEENSRYCHE denken lassen. Bei dieser Art von Musik erscheint es nur logisch, dass der Fokus des Materials klar auf dem Gesang liegt. Und das ist definitiv auch das größte Problem dieses Silberlings. Denn Jose ist nicht nur der Kopf von SANCHEZ, sondern leider auch ein maximal mittelmäßig begabter Sänger. Es wird schon deutlich, welche Töne und Melodiebewegungen er gerne anschlagen würde. Leider kann er diese Ideen selten bis garnicht umsetzen. Und so knödelt er sich mit seiner zwischenzeitlich penetranten Stimme durch die zehn Songs und ruiniert somit den soliden Gesamteindruck, den die Instrumentalisten hinterlassen haben. Denn die Musik an sich ist zwar nicht weltbewegend, aber immerhin auch nicht schlecht. Schade, wenn dann eine einzelne Person so etwas völlig zerstört.

Immerhin muss Jose ein großartiges Selbstbewusstsein haben, um sich mit dieser Talentfreiheit als Sänger einer Band profilieren zu wollen. Da drängt sich doch gleich die Frage auf, ob es wirklich nötig gewesen wäre im Jahr 2009 das komplette Line-Up auszutauschen, oder ob der Misserfolg der letzten EP nicht vielmehr in der Person des einzig verbliebenen SANCHEZ-Mitgliedes zu suchen ist. So jedenfalls wird es auch mit “Run The Streets“ nicht besser werden.

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09.06.2011

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