Sideris Noctem - Wait Till The Time Is R.I.P.

Review

Hui, entblößte Frauenbrüste auf dem Cover! Die Ukrainer wissen wohl, wie man die Aufmerksamkeit der männlichen Hörer auf sich zieht. Doch das ist visuell eigentlich gar nicht unbedingt notwendig, entwickeln doch die durchaus wohlklingenden Töne der 2001 gegründeten SIDERIS NOCTEM schon für sich genommen genügend Anziehungskraft. 2002 wurde das erste und einzige Demo „The Path To Novel Phenomenon“ veröffentlicht, „Wait Till The Time Is R.I.P.“ ist nun nach einer zwischendurch eingelegten Pause das Debütalbum.

SIDERIS NOCTEM spielen Doom Metal mit recht starker Gothic/Dark-Metal-Schlagseite. Die Stücke werden von prägnanten, dunklen Moll-Riffs, traurigen Leads und dauerhaftem, atmosphärischem, glücklicherweise passend vorgetragenem und nie zukleisterndem Keyboard-Einsatz getragen. Die dynamischen, recht abwechslungsreichen Songs werden meist mit schleppenden Rhythmen bis hin zum Midtempo vorgetragen, seltener wird das Tempo mit Hilfe von schnellen Doublebass-Wirbeln angezogen. Die Vielfalt zeigt sich nicht nur in der Einflechtung von cleanen Gitarrenpassagen, spärlich eingesetzten Violinen Klängen, am kreativen Fluss der Songs, sondern auch am sehr abwechslungsreichen Gesang, welcher von klar klagend über Growls und Screams bis hin zu weiblichen Sopranstimmen, teils auch gleichzeitig übereinander, alles abdeckt, was das Genre an Möglichkeiten bereitstellt. Dabei greifen SIDERIS NOCTEM in ihrer Musik auf alle gängigen Stilmittel zurück, ohne allerdings den Versuch zu unternehmen, über den Tellerrand zu schauen und neue Facetten einzubinden. Dem Album liegt ein Textkonzept zugrunde, welches sich mit den Vorstellungen unserer Vorfahren über das Schicksal der Menschheit und der Zerbrechlichkeit des Menschseins beschäftigt.

Die Musik bewegt sich auf einen qualitativ hohen Niveau, die Stücke sind gut arrangiert, der Spannungsbogen wird stets gehalten. Gänzlich neue Wege beschreiten SIDERIS NOCTEM auf „Wait Till The Time Is R.I.P.“ indes nicht, vielmehr folgt die Band den Pfaden von DRACONIAN, TRISTANIA und MY DYING BRIDE. Für den in Kürze folgenden Herbst sicherlich eine schöne Sache!

05.09.2010

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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