Slash feat. Myles Kennedy and the Conspirators - Apocalyptic Love

Review

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Nach SLAHSs letztem Soloalbum, das zwar eine Reihe guter Songs zu bieten hatte, durch die farbenfrohe Besetzung mit zahlreichen Sängern und Sängerinnen allerdings auch ein wenig zerfahren wirkte, hat sich der ehemalige GUNS ‚N‘ ROSES-Gitarrist diesmal auf die Dienste von Myles Kennedy verlassen, hauptamtlicher ALTER BRIDGE-Sänger, der auch schon zahlreiche Live-Shows mit der Gitarrenlegende bestritt. Dass „Apocalyptic Love“ kein reines Solo-Album ist oder sein soll, beweist auch die Tatsache, dass der Sänger namentlich auf dem Cover genannt wird, und seinen Begleitmusikern hat SLASH mit THE CONSPIRATORS auch einen Namen verpasst. Die Scheibe ist also kein auf Plastik gepresster Ego-Trip, sondern ein Spaß und Spiellaune verströmendes Rock-Album von fünf überzeugten Rock ’n‘ Rollern, die Lust auf eine gemeinsame Sache haben.

Es versteht sich beinahe von selbst, dass „Apocalyptic Love“ durch den Verzicht auf das Namedropping am Mikro wesentlich homogener und in sich geschlossener wirkt. Auf den ersten Blick mag die Musik auf der Scheibe vielleicht ein wenig glatt und Mainstream-freundlich ausgefallen sein, letztlich ist es aber lediglich eine Ansammlung guter Rocksongs, die nicht nur auf SLASHS abwechslunsgreichem und typischem Gitarrenspiel beruht, sondern einen großen Teil seiner Stärke auch aus dem charismatischen Gesang Myles Kennedy gewinntt. In der Welt dieser fünf Herren ist wenig Platz für Trauer und Niedergeschlagenheit, lediglich das etwas ruhigere „Not For Me“ und die gefühlvolle Ballade „Far And Away“ lassen die wirklich nachdenkliche Seite des Rock ’n‘ Roll durschschimmern. Ansonsten ist die Scheibe ein positiv und lebensbejahend klingendes Sonnenscheinalbum, dessen Herkunft stets eindeutig bestimmbar ist: Kalifornien und Florida, subjektiv gesehen sehr weit voneinander entfernt, aber die Gemeinsamkeiten sind stets klar, denn im sonnigen Teil der USA lebt sich gut als Rockstar. „Apocalyptic Love“ bietet allerdings kein vollkommen fröhliches Tralala-Gehabe, die Freude des Lebens liegt in der Lockerheit und dem Good Time-Feeling, das ein guter Song auslösen kann. Dies ist die Basis dieses Albums, kein schnoddriger, schmutziger Garagen-Rock, sondern energischer, Strandluft atmender Frohsinn. Immer aber mit genügend Tiefgang, um zu keinem Zeitpunkt bieder und kitschig zu sein.

Songhighlights gibt es dabei gleich mehrere. Die melodisch herausragende Komposition „No More Heroes“ gehört dazu, ebenso das groovige „Carolina“ und das mit hervorragenden Gitarrenleads glänzende „Anastasia“. Eine wirklich schwache Nummer gibt es allerdings nicht, und das ist bei einer Spielzeit von über einer Stunde alles andere als selbstverständlich.

Glam und Sleaze haben bei SLASH ohnehin schon eine ganze Weile ausgedient, so gesehen ist „Apocalyptic Love“ so etwas wie das optimale SLASH-Album, und in der Tat eine Steigerung zum Vorgänger. Vielleicht liegt das auch ein wenig am kompositorischen Einfluss von Mr. Kennedy, aber was auch immer der Grund ist: Für Fans schnörkelloser Gitarrenmusik ist das Album eine lohnenswerte Investition.

17.05.2012

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