Solacide - Waves Of Hate EP

Review

Das Review in Kurzform: Es gibt Bands, die gibt’s noch nicht lange und die wollen viel erreichen und schaffen auch viel. Weil sie es können. Es gibt aber auch Bands, die gibt es schon ewig. Die wollen vielleicht auch viel, schaffen aber nicht viel. Weil sie es eben nicht können.

Zu kompliziert?

Na gut, das geht auch einfacher: SOLACIDE gibt’s schon seit 1996 (bis 2004 als DIM MOONLIGHT), aber außer verschiedensten Demos und EPs ist das nie was Größeres passiert. Dass die Finnen nicht die Fleißigsten sind, zeigt auch, dass „Waves Of Hate“ die Neueinspielung des gleichnamigen 2006er-Demos ist. Wer braucht denn sowas? Ist das Demo derart gut? Eher nicht: Melodischer Black Metal mit gelegentlich progressivem Anspruch, sauber gespielt (bis auf den gerne mal etwas nachhängenden Drummer), mit ein paar synthetischen Spielereien verziert und dem einen oder anderen ganz gelungenen Solo gekrönt. Die selbstgebraute neue Produktion ist zwar charakterlos, aber überaus hörbar, woran vermutlich der Mix von GLORIA MORTI-Gitarrist Juho Räihä Schuld trägt.

Aber das rechtfertigt nicht, nach vier Jahren seit der letzten EP noch ältere Songs rauszukramen und nochmals zu verwursten. Die Mucke ist nämlich verdammt nichtssagend. Die Band verliert sich in ihren eigenen Songstrukturen, und die sind bei Songs von mitunter über 8 Minuten Spielzeit mitunter so verworren, dass das auch kein Wunder ist. Während der Opener und Titeltrack völlig vorbeirauscht, ist „Your Worst Enemy“ das perfekte Beispiel dafür, dass man keine Songs schreiben sollte, die einem über den Kopf wachsen bzw., um das nochmal ganz klar herauszustellen, also ich meine diese Kompliziertheit, bei denen, also den Stücken jetzt, man hinterher selbst nicht mehr genau weiß, wieso sie so klingen, wie sie klingen (Satzbau orientiert sich an eben jener Songstruktur!). Schlichter angelegt ist da der dritte Track „After The Fall“, der mit Akustikgitarren und nettem Cleangesang wenigstens irgendetwas bietet, an dem sich das Ohr festbeißen kann. Um die Spielzeit der sonst gerade mal zwanzigminütigen EP etwas aufzupumpen, gibt’s noch zwei unnötige Livetracks obendrauf.

Das kann man sich auf der Bandcamp-Seite von SOLACIDE mal in einer Kaffeepause anhören, aber fesselnder ist die Band dann auch nicht. Da „Waves Of Hate“ der Vorbote eines für 2014 angekündigten Albums ist, sollte sich das bis dahin noch ändern.

22.09.2013

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