Solar Plexus - Niemandsland

Review

Nachdem „Niemandsland“, das zweite reguläre Album von SOLAR PLEXUS, wenige Umdrehungen in meinem CD-Player hinter sich hatte, kam mir sofort eine, wie ich im Nachhinein finde, sehr treffende Beschreibung für den Stil der Band in den Sinn: Schlechte RAMMSTEIN mit etwas mehr elektronischen Spielchen und ohne rollendem R beim Gesang.

Kinder, das ist nicht euer Ernst oder?! Kindergarten-Metal-Riffs, deren Schlicht- und Schlechtheit nicht einmal oben genannte Berliner Band erreicht. Refrains, die eher zum Schmunzeln als zum Mitsummen anmuten und zu guter Letzt einfach die Wirkung der gesamten Musik, welche bei mir eher akute Unfruchtbarkeit auslöst, als zu potenten Begattungsritualen animiert.
Diese vermehrt eingestreuten Keyboards klingen teilweise wirklich übel billig, das Schlagzeug steckt noch halb in der Konservendose und lediglich die Gitarren sind einigermaßen gut und fett produziert.

Textlich und gesanglich bewegt sich „Niemandsland“ meiner Meinung nach in vollkommen indiskutablen Regionen. Nein, nicht wegen der thematischen Inhalte, keineswegs, sondern wegen dem Unvermögen des Texters, flüssige Zeilen zustande zu bringen. Auf mich wirken die Texte wie krampfhaft stimmig zusammengekleistert, mit unpassenden Betonungen einzelner Wörter und Zeilen vorgetragen. Dazu kommt die schlichtweg schwache Gesangsleistung an sich, gegen die sogar Till Lindemann (Gesang/RAMMSTEIN) ein Held ist.
Den größten Schrecken stellen für mich jedoch die auf dem Album verwendete Flöte („Niemandsland“) und die etwas deplazierte Klarinette („TV Brutal“, „Mädchen“) dar. Zwar durchaus eine mutige Mischung, aber keineswegs den Liedern dienlich.

Tut mir leid, aber „Niemandsland“ geht echt gar nicht. Da hilft auch die eine oder andere nette musikalische Idee nicht, wenn sie nicht vernünftig umgesetzt oder vom Schüttelfrost auslösenden Gesang zerstört wird. Einen Punkt für die relativ akzeptable Sound-Produktion und einen Gnadenpunkt für den Mut, einen Schritt über die alltäglichen musikalischen Schwellen treten zu wollen.
Der Versuch ist allerdings leider misslungen.

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04.12.2006

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