Speed Limit - Unchained / Prophecy

Review

Na endlich! Lange hat es gedauert, ehe sich endlich jemand dieser Truppe – genauer gesagt dem Frühwerk der aus dem Raum Salzburg (ich erlaub‘ mir mal, Freilassing, woher Sänger Steven Hogger stammt, dazuzuzählen) angenommen hat.

Nicht zuletzt durch den Umstand, dass die Band wieder aktiv ist, mit „Moneyshot“ im letzten Jahr ein mehr als nur bemerkenswertes Comeback eingetütet hat und auch wieder an der Live-Front von sich reden macht, sollte sich herumgesprochen haben, dass es sich bei SPEED LIMIT um einen der wichtigsten Vertreter der österreichischen Hardrock/Heavy Metal-Szene handelt.

Zwar ist die Formation zu Beginn der 90er Jahre eher in Richtung radioorientierten Rocks abgedriftet, doch die ersten beiden Alben – von Karthago Records in deren charmanter, wie liebevoller Weise zusammen als CD neu aufgelegt – enthalten definitiv essentiellen Stoff für jeden Banger – und zwar nicht nur für österreichische. Die Chronologie beachtend, gibt es auf der Neuauflage zunächst das Debütalbum „Unchained“ zu beklatschen.

Dieses – mittlerweile durchaus als Rarität zu bezeichnen, die offenbar lediglich noch in diversen Internet-Auktionsforen zu finden – stellt einen mehr als nur bemerkenswerten Szene-Einstand dar. Nicht nur meine Wenigkeit wird sich – trotz des Umstandes, das Album länger nicht gehört zu haben – sofort wieder an die markigen Hardrock/Metal-Tracks inklusive der hymnenhaften und „ohrwurmigen“ Refrains erinnert haben.

Auch wenn die Band jenen Weg nicht wirklich weiterverfolgte – was wohl nicht zuletzt einer Umbesetzung am Mikro geschuldet war und Hansi Huthmann, der noch auf dem Debüt eher rauhkehlig zur Sache ging, durch Steven Hogger und seine glasklare Stimme ersetzte, so lässt sich dennoch eindeutig feststellen, dass die Burschen schon mit ihrem Erstling mehr als nur eine Talentprobe abgelegt haben.

Man höre und bestaune immergrüne, rot-weiß-rote Kamellen wie den Hammer „Burning Steel“ oder das schlicht unvergängliche „Vanishing Angel“. Kurzum: „Unchained“ bereitete der Band den Weg zum Durchbruch, dieser folgte (klar spreche ich hier von eher bescheidenen Ausmaßen) bald darauf mit der EP „The Prophecy“.

Nicht nur in ihrer unmittelbaren Umgebung konnte sich die Band auch mit energischen Live-Shows beweisen, auch im Osten der Alpenrepublik konnte man sich ein sehr treues Gefolge erspielen. Zwar sollte es auch international zu einigen beachtlichen Gigs kommen (u.a. in Ungarn und Italien), der wirklich große Wurf blieb der Truppe, die sich zwischenzeitlich nach einem neuen Klampfer umsehen musste, jedoch verwehrt.

So kam es, dass anstelle des „Durchbruchalbums“, das im Endeffekt in den Archiven blieb, kurzfristig Schicht im Schacht war und die Band getrennte Wege beschritt. Nichtsdestotrotz sind Tracks wie „Lady“ (ich bin mir heute noch sicher, dass diese Nummer, wäre sie US-amerikanischer Provenienz, zu einem Welthit geworden wäre), oder „1000 Girls“ unkaputtbare Klassiker der rot-weiß-roten Rock-Historie, und von daher wird sich nicht nur der mittlerweile nicht mehr ganz jugendliche Schreiber dieser Zeile darüber freuen, diese nun endlich auch der „Nachwuchs“ von SPEED LIMIT Notiz nehmen kann.

16.11.2011

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