Sula Bassana - Dark Days

Review

„Dark Days“ heißt die neue Platte des Ein-Mann-Projekts SULA BASSANA, hinter dem sich der deutsche Multiinstrumentalist Dave Schmidt verbirgt. Das Album bietet sechs Songs mit deutlicher Psychedelic- und Krautock-Schlagseite, alle davon mit deutlicher Überlänge. So kommt die Scheibe am Ende auf über 70 Minuten Spielzeit – an sich zunächst schon einmal ein beeindruckender Wert.

Kernstück des Albums ist sicherlich das 20-minütige „Surrealistic Journey“, welches die musikalische Vision hinter SULA BASSANA ziemlich genau auf den Punkt bringt: orgiastische Psychedelic-Gitarren, ausufernde Oldschool-Synthies, verwaschene Stoner-Riffs verbunden mit einem Songwriting, welches dem Wort Radiotauglichkeit  – wenn überhaupt – nur den Arsch zuwendet. Bezeichnend, dass besagter Track nach ausladendem Intro erst nach wirklich acht Minuten richtig Fahrt aufnimmt, um schließlich zur Halbzeit seinen Höhepunkt zu erfahren, sofern man das so bezeichnen will. Denn auch das ekstatische Solo-Spiel von Dave Schmidt in den ruhigeren Passagen hat etwas durchaus fesselndes.

Der Opener „Underground“ kommt hingegen ziemlich schnell zur Sache und startet mit einem typischen Oldschool-Riff der Marke STEPPENWOLF, bevor Dave Schmidt seine krautig-coole Stimme erhebt. In den folgenden neun Minuten dürfen dann natürlich auch die obligatorischen Sound-Wursteleien nicht fehlen – insgesamt ein cooler, griffiger Track. Das mit sechs Minuten eher „kurz“ geratene „Departure“ bewegt sich noch deutlicher in Richtung Krautrock, hier stehen zunächst die Clean-Gitarren im Vordergrund, bevor sich der Song allmählich nach oben schaukelt und am Ende mit viel Fundament aus den Boxen rockt. Der Titeltrack hingegen kann mit sehr ausgefallener Synthie-Arbeit punkten. Nach dem abgedrehten, sehr spacigen „Bright Nights“ beschließt schließlich das 16-minütige „Arriving Nowhere“ die Platte, das ebenfalls mit schrägen Keys und konfusen Sound-Experimenten aufwartet.

So weit, so gut. Wenn da nicht noch ein großes Problem wäre: die Drums. Ich wäre nicht so vermessen zu sagen, dass man als Multiinstrumentalist jedes Instrument perfekt beherrschen muss. Manch etablierter Rockmusiker hat ja mit einem einzigen Spielgerät schon seine liebe Mühe. Allerdings ist es für mich unverständlich, warum Schmidt sich selbst hinter die Kessel gesetzt hat. Denn das furchtbar einfallslose und monotone Schlagwerk auf „Dark Days“ macht für mich an vielen Stellen die Atmosphäre und damit letztlich den Song kaputt. Nichts gegen ein minimalistisches Schlagzeugspiel – aber das penetrante Gekloppe auf der Bell ist dann doch eher störend als förderlich. Kann sein, dass sich mir die Genialität dieses Stilmittels nicht erschließt – für den Moment gibt es dafür einen dicken Minuspunkt. Schade – denn der Rest ist richtig gut und sei allen Liebhabern alter PINK FLOYD und sonstiger Rock-Pioniere wärmstens ans Herz gelegt.

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17.09.2012

Der metal.de Serviervorschlag

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