Switchfoot - Native Tongue

Review

Soundcheck Januar 2019# 16

Wenn man bereits zehn Alben releasen durfte, steht die musikalische Klasse wohl außer Frage. Die Herren von SWITCHFOOT sind so ein Fall. „Native Tongue“ ist ihr elftes Studioalbum und soll dem Zuhörer neue Welten eröffnen. Ob dieser großen Ankündigung auch Taten folgen?

Neu oder Alt, oder Beides? – SWITCHFOOT

Die CD beginnt, wie man es von Vertretern des Alternative-Rocks nun mal erwartet. „Let It Happen“ verfügt über eine ganz angenehme Melodie, die sich auch im Radio gut machen würde und wirkt dennoch wie ein COLDPLAY-Abklatsch. Nicht unbedingt schlecht, aber einen Kracher stellt man sich anders vor. Der Titeltrack punktet durch einige experimentelle Soundspielerein. Leichte Dubstep-Anleihen machen „Native Tongue“ unerwartet noch interessant. Hier zeigt sich die Routine dieser Band. Der Refrain dürfte sich in Fankreisen innerhalb kürzester Zeit zu einem Ohrwurm entwickeln. Etwas Unbeschwertheit wird dem CD-Käufer mit „All I Need“ geboten. Eine kurzweilige Nummer, die man immer wieder hören kann. Bei „Voices“ beweisen die Musiker ihre Clubtauglichkeit. Dieser Beitrag pendelt sich irgendwo zwischen Alternative Metal und gutem Radio-Rock ein. Nicht unbedingt der stärkste Track des Albums, aber gut hörbar. „Dig New Streams“ klingt deutlich nach 90er Jahre Grunge auf dem Stand der Technik von 2018.

Ein merkwürdiges Stück, das nicht zu den Glanztaten dieser Band zählt. Auch „Joy Invincible“ erinnert eher an ein DJ-Set, als an einen ernstzunehmenden Rocksong. Etwas zu süß für Metaler. Deutlich dunkler und damit direkt relevanter zeigt sich „Prodigal Soul“. Diese Powerballade ist der Anspieltipp dieses Albums und schafft es tatsächlich noch das Ruder rumzureißen. Aber Achtung, direkt im Anschluss folgt eine Mid-Tempo-Dancefloornummer, die auf den Namen „The Hardest Art“. Hier empfiehlt es sich direkt zum nächsten Track zu switchen. Das „Wonderful Feeling“ kommt zwar etwas behäbig daher, kann sich im weiteren Songverlauf, dank der Vocals, noch steigern und liefert einen interessanten Song ab. Ein weiteres Highlight ist „The Strength To Let Go“. Gutes Songwriting, eine hervorragende Produktion und ein Refrain, der förmlich explodiert und den Zuhörer auf eine spannende Reise entführt. Die gefühlvolle Ballade „You’re The One I Want“ versteckt sich am Ende dieser CD. Ein harmonischer Ausklang einer ungewöhnlichen CD.

Anders als erwartet – Native Tongue

Fazit: SWITCHFOOT erfinden sich auf „Native Tongue“ neu. Künstlerische Weiterentwicklung ist natürlich immer willkommen, jedoch hat es die Band bei diesem Album übertrieben. Mal fühlt man sich wie auf einem COLDPLAY Konzert, dann wie bei einem DJ-Set und beim nächsten Track, wie am Lagerfeuer in einer einsamen Hütte. „Native Tongue“ lohnt sich nur für Menschen, die auf die ruhigeren Töne des Lebens stehen und Gitarren nicht als Grundvoraussetzung für gute Musik ansehen.

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14.01.2019

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