The Charm The Fury - The Sick, Dumb & Happy

Review

Galerie mit 12 Bildern: The Charm The Fury – Maximum Evocation Tour 2017 in Berlin

„Dumm ist der der dummes tut“, sagte einst Tom Hanks in „Forrest Gump“. Und nicht umsonst nennen THE CHARM THE FURY ihr zweites Album „The Sick, Dumb & Happy“. Legen sie doch einen sehr fetten, melodischen Finger in die Wunde der heutigen Zeit.
Gegen krankmachende Einflüsse, gegen die weltliche Dummheit. Die Lyrics gehen unter die Gürtellinie und bohren in den Innereien. Angesichts der Tatsache, dass der ein oder andere sicherlich genug vom Happy-Happy-Metal hat, ist das eine gern gesehene Abwechslung. Das Sozialkritische verpacken die Amsterdamer in elf Songs und reißen dabei ordentlichst vom Leder.

Satt, deep und kind of groovy

Kraftvoll schmettert Fronterin Caroline Westendorp die Shouts in die Magengrube, crawlt sich wütend voran und schmeichelt sich mit sanfteren Tönen im cleaneren Gesang ein. Dieser ist zwar nicht ihr Hauptfach, aber kommt immer noch satt genug herüber, um zu funktionieren. THE CHARM THE FURY hängen sich ebenfalls an den aktuellen Zug der stilistischen Veränderungen. Wenn auch nur leicht, aber immerhin bemerkbar. Das erste Album „A Shade Of My Former Self“ setzte klar auf corige, deepe Elemente. „The Sick, Dumb & Happy“ bietet diese natürlich auch, aber hier ging die Route dann doch eher über Thrash-Hausen und Groove-Metal-City. Eine Mischung, die den Pit fein bewegen wird.
Songs wie „Blood and Salt“ sind einfach dafür gemacht, nicht nur mit den Haaren sondern auch mit den Hüften zu kreisen. Das bricht zwar mit den anprangernden Texten, sorgt aber gleichzeitig dafür, dass die Songs aufgrund starker Rhythmen erstaunlich gut und lange nachwirken und Ohrwurm-Charakter beweisen. „Echoes“ ist das beste Beispiel. Einmal gehört, ertappe ich mich, wie ich den Song auch noch nach ein paar Stunden, zwar stimmlich krumm und schief, aber noch sehr begeistert, nachträllere.

Die Butter auf dem Brot

Frau Westendorp sticht eindeutig mit ihrer Präsenz hervor, aber so kennt man es ja oft bei Frontfrauen im Metal. Finde ich eigentlich immer recht mittelprächtig, ist hier aber nicht scheiße, sondern funktioniert im Band-Kollektiv ziemlich gut, da sich Gitarre, Bass und Drums nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Rolf Perdok und Martijn Slegtenhorst setzen mit der Gitarrendoppelspitze zum Gegenangriff an und laufen mit netten Soloparts auf. Bass und Drums bieten ein solides Brett, ohne dass diese Fronter- Präsenz wahrscheinlich kaum möglich wäre. Geiles, tragendes Fundament.
THE CHARM THE FURY lassen sich auf kleine Veränderungen ein und haben sich von Bands wie PANTERA und SLIPKNOT einiges abgeschaut. Nach fast vier Jahren gibt es somit etwas mehr Rhythm n´ Oldschool ab dem 17.03.2017 beim Händler des tiefergehenden Vertrauens.

Harter Brocken

Tja, und um das hier mit dem Forrest Gump-Klassiker-Zitat: „Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel..bla bla.“, zu beenden: Ob „The Sick, Dumb & Happy“ eure Metalcore-Praline wird, müsst ihr selbst entscheiden. Die nötige Härte wie ein Brocken Krokant und den easy Kern wie smoothes Karamel hat diese Scheibe aber definitiv.

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28.02.2017

It`s all about the he said, she said bullshit.

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