The Duskfall - Frailty

Review

Schweden, oh Du Schmiede geschmeidig schimmernden Unterhaltungs-Stahls! Wieder einmal, seit ausgangs letzten Jahrtausends fertige wie findige Musikkunstgelehrte Amboss und Motteck in etlichen Stahlwirtschaften übernahmen und die tonnenschweren Schlagwaffen mehr und mehr mit melodiös funkelnden Ornamenten zu bedenken begannen – wieder einmal entsprang Deiner glühenden Esse ein Prunkstück dieses so unverwechselbar gehärteten Edelmetalls. Nun halte ich das Gesellenstück „Frailty“ der fünf Lehrlinge in den Händen – sein ungeheures Gewicht spannt jeden einzelnen Muskel; es braucht Kraft, dieses massive Werk zu fassen. Doch halt… wenn hier auch der Nachwuchs den Hammer schwang, so sind Werkstatt und Lehrmeister diesem Ergebnis so verwachsen, dass man, wäre es nicht so ein wunderschönes Stück Edelstahl, lauthals „Plagiat!“ wettern möchte! Wen der Mann aus Ton der Landsmänner und Chartaggressoren IN FLAMES anno 2000 zu begeistern vermochte, der dürfte für diesen Beidhänder ohne zu zaudern seine Brieftasche öffnen. Die Ähnlichkeit ist wirklich bemerkenswert – wenn sie auch der Qualität des hier Gebotenen keinerlei Abbruch tut. Im Gegenteil: The Duskfall legen in Sachen Schubkraft noch eine Speerlänge zu, die treibt erbarmungslos von Alfa bis Omega. Durch den vollkommenen Sound schimmern in bewährtem Muster die Gitarrenriffs hindurch, um gleich darauf wieder in der massiven Glut mit dem Bass zu verschmelzen. Die Drums beben mit jedem ihrer zielgenauen Hammerschläge und geben zu jedem Zeitpunkt die Sporen. Die größte Analogie zu „Clayman“ (und selbstredend auch den weiteren üblichen Verdächtigen wie DARKANE, AT THE GATES etc. etc.) jedoch ist das keifende Organ von Sänger Kai Jaakkola, das der ohnehin machtvollen Substanz ihre letzte Überzeugungskraft verleiht. Dabei verzichtet er gänzlich auf den inzwischen üblichen cleanen Waschweiberwohlklang aus der Kehle, sondern schürft sich sämtliche erreichbare Räude über den Gaumen, die exzellente Regler- und Recording-Arbeit von IN FLAMES-Fachmann Daniel Bergstrand weiss das raumfüllende Potenzial genüsslich auszukosten und nach Lust und Genius zu multiplizieren. – Alles in allem also eine mächtige, kampfeslüsterne Waffe, erbaut nach einem starken Vorbild!

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21.01.2003

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1 Kommentar zu The Duskfall - Frailty

  1. Sylverblack sagt:

    Gute Platte. Schon das Debüt The Duskfalls bietet ausgereiften Schwedentod mit einer Menge Thrash. Ganz deutlich regiert die Keule auf dem Silberling, eher selten werden Songs komplett von der Melodie geführt. Mit ‚Age Of Light‘ beginnt das Album – knallhart, aber gut. Dies ändert sich auch in den folgenden Songs nicht, erst ab ‚None‘ wird man melodischer. Der ‚Farewell Song‘ gehört zu den besten des Albums: Eingängige Leadgitarre, treibendes Schlagzeug, cooler Refrain und ein grandioses Gitarrensolo. Der Titeltrack überzeugt mit dem einzigen klar gesungenen Refrain auf dem Album und ist dadurch besonders eingängig – Anspieltipp! Den absoluten Höhepunkt bildet allerdings der vorletzte Song, ‚Just Follow‘, mit einer unglaublich geilen, melancholischen Leadgitarre und tollen Strophen (einen Refrain gibt es nicht, bzw. er besteht aus der Melodie, die am Anfang des Songs gespielt wird) – der bisher beste Song, den The Duskfall je geschrieben haben (und auch der einzige, bei dem der Härtegrad zurückgeschraubt wird und die Melodie eindeutig in den Vordergrund tritt – solche Songs würde ich mir öfter von der Band wünschen, der Abwechslung täte es auf jeden Fall gut). Mit ‚Deliverance‘ klingt das Album noch mal in aller Härte aus. Bisher halte ich ‚Frailty‘ für das beste Album der Band, aufgrund der hohen Hitdichte. Zwar machen die Jungs nichts neues, aber sie machen es gut und neben einigen guten Songs befinden sich auf dem Album eben auch richtige Perlen des Genres (Farewell Song, Frailty, Just Follow), die man als Melo-Death-Fan mal gehört haben sollte. Exakt 8 Punkte.

    8/10