The Jimi Hendrix Experience - Miami Pop Festival

Review

Jimi Hendrix gilt als einer der einflussreichsten Musiker der Rockgeschichte. Sein innovatives Gitarrenspiel und die ekstatischen Bühnenshows seiner Band(s) ließen Hendrix schnell Kultstatus erreichen. Hilfestellung gab hierbei sicherlich auch der legendäre Auftritt von THE JIMI HENDRIX EXPERIENCE auf dem Woodstock-Festival 1969, wo Hendrix die amerikanische Nationalhymne durch den Verzerrer jagte und dafür reichlich Kritik einstecken musste. Die Geschichte ist bekannt und muss hier demnach nicht im Detail nacherzählt werden. Woodstock war ohne Frage wichtig für die Band. Dabei wird aber gerne vergessen, dass THE JIMI HENDRIX EXPERIENCE bereits ein Jahr vorher in Miami einen großen Gig (man ist sich heute nicht sicher, ob vor 50.000 oder 100.000 Leuten) auf dem “Miami Pop Festival” spielten.

Hendrix und seine Band zeigen sich spielfreudig und haben fast alle ihre Hits im Gepäck. Mit wie viel Selbstbewusstsein die Band am 18.05.1968 auf die Bühne geht, kann man alleine daran erkennen, dass sie mit dem Opening-Doppel “Hey Joe” und “Foxy Lady” gleich zwei unsterbliche Rockklassiker zu Beginn auf das nach Rock lechzende Publikum los lassen. Der Sound ist dabei recht roh, weshalb der Release auch für Metaller ohne Scheuklappen durchaus geeignet ist. Durch diesen rohen Sound gewinnen Nummern wie der Proto-Hard-Rock-Song “Fire” (übrigens mal sehr uninspiriert von ALICE COOPER gecovert) oder “Purple Haze” hörbar an Härte, was die intensive Performance der Band unterstreicht. Es ist aber nicht nur die (ungewohnte) Härte, die “Miami Pop Festival” interessant macht. THE JIMI HENDRIX EXPERIENCE folgen nicht stumpf ihrer Setlist, sondern lassen sich immer wieder Zeit für Jam-Sessions wie u.a. bei dem über zwölf Minuten langen Blues “Red House” oder “Hear My Train A Comin’”. Jams gehörten damals zwar zum guten Ton, aber die Band versteht es hier, den Zuhörer nicht zu langweilen und immer wieder an den richtigen Stellen Spannungsbögen zu setzen. Jimi Hendrix schafft es immer wieder den Leuten Luft zum Atmen zu lassen, während er seine Gitarre bearbeitet und ein ums andere gelungene Solo spielt. Hier wäre es natürlich schön gewesen, die Publikumsreaktionen direkt mitzubekommen.

Leider ist das Publikum etwas zu sehr im Hintergrund (Soundboard-Aufnahme?). Für ein Livealbum fehlt hierdurch etwas ganz Essentielles, was Abzüge in der B-Note zur Folge hat. Unter dem Strich können Hendrix-Lunatics selbstverständlich bedenkenlos zugreifen. Die dürften ebenso wenig enttäuscht sein, wie Gitarristen, die sich von Jimi noch etwas inspirieren lassen wollen. Wie auch immer. Mit “Miami Pop Festival” kann man sich ein Stück musikalischen Zeitgeist ins Regal stellen.

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01.11.2013

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