The Man From The Moon - Rocket Attack

Review

Ich habe den Eindruck, in der letzten Zeit schießen Ein-Mann-Projekte wie Pilze aus dem Boden. THE MAN FROM THE MOON ist ein weiteres, hinter dem der Musiker und Songwriter Micke Moberg steht. Rein vom Namen her, würde ich den Menschen aber eher nach Skandinavien stecken als auf den Mond. Vernünftige Infos über Projekt und Performer bekomme ich aber trotz intensiver Recherche nicht heraus. Nicht einmal eine Myspace-Seite scheint es zu geben.

Das Album „Rocket Attack“ wird als Symphonic Rock angepriesen. Dies ist ein Punkt, den ich nicht unkommentiert stehen lassen kann. Was stellt man sich denn unter Symphonic vor? Streicher- und/oder Bläser-Arrangements, die letzendlich auch vom Keyboard kommen können. Aber zumindest doch ein Minimum an orchestral klingenden Einsätzen. Diese kann ich auf dem Werk beim besten Willen nicht finden. Klar ist ein Keyboard zu hören, doch das bringt höchstens einen nostalgischen denn symphonischen Touch mit sich.

Abgesehen von diesem Kritikpunkt, hat der Mondmensch ein interessantes und vielseitiges Rock-Album komponiert. Classic Rock reiht sich an Blues Rock und gibt das Staffelholz dann an Melodic Hard Rock weiter. Und die catchy Choralpassagen aus dem AOR klingen bisweilen wie zu Hochzeiten von Bands wie JOURNEY, BOSTON und CHICAGO. Dabei bringen die Songs genau die richtig bemessene Portion 70er/80er-Einflüsse mit. Sie klingen nicht antiquiert, sondern beleben eher einen nostalgischen Geist, der auch heute noch seine Daseinsberechtigung in den Köpfen der Rock-Fans hat.

Da man wohl davon ausgehen kann, dass Moberg alle Instrumente bedient, muss man von seinem musikalischen Können durchaus beeindruckt sein. Auf der instrumentellen Seite finde ich keine Klagepunkte. Bei manchen Tracks könnte die Produktion klarer und die Abmischung der Instrumente besser sein.
Moberg hat eigentlich eine klare Stimme in angenehmer Tonlage, doch müsste sie in einigen Phasen einfach noch kraftvoller und intensiver eingesetzt werden. Absolut eindrucksvoll sind dagegen die Choralpassagen.

Leider kann das Level der Songs nicht über das gesamte Album gehalten werden. Einiges hat letztendlich doch nur den Status eines Lückenfüllers. Außerdem fehlt es an wirklichen Ohrwürmern, die sich dauerhaft im Gehör festkrallen. Praktischerweise sind mit der eingängigen AOR-Nummer „Time Gives A Moment“ und dem bluesig-folkigen „My Home Town“ die besten Stücke am Schluss platziert, so dass „Rocket Attack“ schließlich doch eine Zeit lang seine Eindrücke hinterlässt.

Wenn THE MAN FROM THE MOON noch einige Durchhänger im Songwriting und Schwächen bei der Produktion beseitigt und seine durchaus starke Stimme noch optimaler einsetzt, könnte nächstes Mal ein wirkliches Top-Werk herauskommen. „Rocket Attack“ bewegt sich im vorderen Mittelfeld des Genres und wird unter Freunden abwechslungsreicher Rockmusik zweifelsohne seine Anhänger finden.

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19.06.2008

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