The Oklahoma Kid - SOLARRAY

Review

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Die deutsche Metalcore-Band THE OKLAHOMA KID veröffentlicht zwar dieser Tage erst ihr erstes Full-Length-Album „SOLARRAY“, sind aber für Szene-Insider trotzdem keine Unbekannten mehr. Das hängt einerseits mit ihren beiden EPs – „Fortuneteller“ von 2014 und „Doppelganger“ von 2015 – zusammen, die Aufmerksamkeit auf die Band lenkten, andererseits wohl mit dem Video zum Track „Scharlatan“ (von „Doppelganger“). Das produzierten THE OKLAHOMA KID in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Pavel Trebukhin (Tre Productions), der schon unter anderem mit ALAZKA, STICK TO YOUR GUNS und ANNISOKAY arbeitete, und heimsten damit 2016 den PopFish Musikvideo-Preis ein. Und zu guter Letzt stehen dann noch Auftritte mit namhaften Szenegrößen à la CARNIFEX, EVERGREEN TERRACE oder HATEBREED zu Buche, auch das möglicherweise ein Grund dafür, dass „SOLARRAY“ innerhalb der Modern-Metal-Community eines der heißer erwarteten Debüts dieses Jahr ist.

THE OKLAHOMA KID erfüllen die Erwartungen …

Das schöne daran: THE OKLAHOMA KID liefern ab, „SOLARRAY“ wird die Erwartungen erfüllen und Fans glücklich machen. Es ist auch einfach schwer, die Herangehensweise der Band nicht wenigstens sympathisch zu finden: Die Grundlage ist klassischer Metalcore, keine Frage, aber die fünf Rostocker fangen dort, wo andere Genrebands ihren Horizont haben, erst an. So finden sich auf „SOLARRAY“ diverse Elemente aus dem Post-Hardcore, da sind sich THE OKLAHOMA KID nicht zu schade, auch das eine oder andere Nu-Metal-Riff einzuarbeiten, und über allem thronen einerseits die djentige Herangehensweise ans Gitarren-Songwriting und andererseits der eigenwillige, hohe Gesang von Tomm Brümmer.

Wer ein Beispiel braucht, wie gut das zusammen funktioniert, der höre sich den Track „Doppelgaenger“ an (der übrigens nichts mit der fast namensgleichen EP von 2015 zu tun hat). In gut sieben Minuten fassen THE OKLAHOMA KID darauf die Essenz ihres Schaffens zusammen, starten mit einem straighten Powerchord-Riff, bevor nach Djent duftender Metalcore übernimmt und in einen Breakdown führt, der gleichzeitig die Funktion einer Bridge übernimmt. Im Refrain kommen melodische Vocals, das straighte Mainriff vom Anfang und aus dem Post-Rock entliehene, mit viel Hall verpackte Gitarren im Hintergrund zusammen, bevor es wieder zurück in die Strophe geht. Nach der knappen Hälfte des Songs präsentieren THE OKLAHOMA KID einen Break und bringen modernen Rock mit einem Breakdown zusammen, bevor Synthies einen Ambient-Part übernehmen und das Ende von „Doppelgaenger“ einläuten.

… aber leider ist nicht alles auf „SOLARRAY“ pures Gold

Zugegeben, das ist das abwechslungsreichste Stück auf „SOLARRAY“, und ja, nicht jedes Experiment auf dem Album bringen THE OKLAHOMA KID so zielsicher nach Hause, wie dieses. So reihen sich im letzten Viertel der Platte das ziemlich ruhige, weitestgehend aus Versatzstücken von Post-Hardcore und Ambient bestehende „Heartdown“ sowie das noch ruhigere, an Post-Rock-Bands wie FRAMES erinnernde „Dreambender II“ direkt hintereinander und verleihen dem härter orientierten Teil der Hörerschaft einiges an Geduld ab, bevor es mit „Trailsign“ zum Abschluss nochmal eine Wuchtbrumme gibt. Auch das rockig-verträumte „Shaking Off The Disease“ wirkt nach dem wuchtigen Doppelpack aus „Oasis“ und „High Stakes“ zur Eröffnung und vor dem Song mit den wohl härtesten Riffs auf „SOLARRAY“, „Feed Me Fear“, etwas deplatziert.

Das sind aber nur geringfügige Minuspunkte, denn wie eingangs erwähnt: THE OKLAHOMA KID liefern mit ihrem Debütalbum ab und erfüllen die hohen Erwartungen, welche die beiden EPs geschürt haben. Dynamik können die Rostocker auf jeden Fall, und eine Band, die schon auf dem ersten Full-Length-Album einen so eigenwilligen Stil spielt, gab es auch schon länger nicht mehr. Damit eignet sich „SOLARRAY“ sowohl für Metalcore-Fans als auch für Post-Freunde, und auch Djenter können dank der Gitarrenarbeit ein Reinhören riskieren. Aber bitte nach den eher straighten, wuchtigen Vorab-Singles kein bloß von Härte regiertes Album erwarten!

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08.09.2019

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