Twilightning - Swinelords

Review

TWILIGHTNING sind ne höchst unbequeme Band!
Da verputze ich schön vor Genuss der Platte vier gigantöse, selbstgebaute Frikadellen und dann kommen die Penner mit so nem Cover und Titel daher!
Da bekommt man ja sogar als eingefleischter (!!!) Carnivor ein schlechtes Gewissen.
Waren die Schweine glücklich? Schneller Tod? Was ist mit Antibiotika? Ich war zwar beim Metzger des Vertrauens, der hackt nur Schweine mit Happy-Zertifikat, aber wer weiß…
Habt ihr toll hingekriegt, Jungs! Moment…
Gottlob hab ich ja ½ und ½ gekauft. Schwein gehabt, haha!

Dummerweise ist auch nur die Hälfte der Songs zu gebrauchen.
Begrüßenswert ist aber zunächst einmal die Frische, mit der man an das Material herangeht und es mit großer Spielfreude vorträgt.
Nach Weggang des Tastenmannes hat man sich ein wenig umorientiert und nach eigener Angabe vom Power Metal distanziert. Jepp! Stimmt!
Schließlich offeriert „Swinelords“ (Schweine… Mann, dieses Mal sind mir die Frikadellen besonders gelungen…) hauptsächlich mit dem ein oder anderen Prog-Element angereicherten furztrockenen Hard Rock amerikanischer Prägung, der es sowohl zuwege bringt, elegant als auch rotzig genug zu klingen. Parallelen zu gewissen Sleaze-Metal-Größen sind zudem zu erkennen.
Dabei scheint man mit dem hocheingängigen Opener „Isolation Shell“ und dem fetzigen „Pimps, Witches, Thieves & Bitches“ zudem ein wenig auf Airplay zu schielen, doch dazu ist ein Gutteil der Songs nicht catchy genug ausgefallen.

An dem verhältnismäßig ausdrucksstarken Sänger liegt das aber beileibe nicht.
Der kämpft allerdings ab und zu mit den höheren Lagen und wirkt dann wie ein Fremdkörper im Gesamtsound. Fernab des Gejodels zeigt er aber unzweifelhaft Glanz.
Es ist vielmehr das Songwriting, das bei manchen Songs unentschlossen und zerfahren wirkt. So passen die härteren Klampfen, die sogar mal einen Ausritt ins Thrash-Territorium wagen, meist nicht so ganz zur eher rockigen Ausrichtung des Albums. Rühmliche Ausnahme bildet hierbei „Reflection Of The Cuckoo“ (Wieso Kuckuck? So was schmeckt bestimmt nicht…)
Not an Abwechslung kann man der Combo nicht vorwerfen, so hat das coole „Vice Jesus“ sogar einen leichten Country-Einschlag. Nur wenn der Fronter sich ebenfalls variantenreich gibt, kollabiert der Hörgenuss. Gerade bei „The Gun“ wünscht man sich etwas Mäßigung beim Abjodeln (es ist aber auch nicht so, dass er wie ein Schwein quiekt… obwohl Schweine ja an sich sehr lecker sind…)

Trotz der genannten Schwächen ist das Potential der Band jedoch zu erkennen und das erwähnte „Isolation Shell“ ist durchaus ein saustarker Rocker (Sau…mmmh, jetzt ist mir nach Kotelett).
Zudem muss man den Jungs hoch anrechnen, sich in diese Richtung entwickelt zu haben, denn ein paar solide Hard-Rock-Songs sind stets besser als laue Power-Metal-Liedchen, wie sie oft aus der Heimat von TWILIGHTNING zu vernehmen sind.
Wir dürfen gespannt auf mehr sein…

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28.04.2007

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