Utopia - Mood Changes

Review

UTOPIA aus Italien bieten uns mit „Mood Changes“ nach „Ice And Knives“ aus dem Jahr 2010 den zweiten Longplayer an – und die Sache mit dem „Long“ wird sehr ernst genommen. Das Werk ist mit einer guten Stunde Spielzeit nicht nur überdurchschnittlich (wenn auch nicht exorbitant) lang, es wirkt vor allem so. Wer mit Progressive nicht viel anfangen kann, klagt typischerweise über weitschweifig-experimentelle Soli, fehlende Härte und zu viel Kitschgedudel. In allen Kategorien schlagen die Fusion-Progger UTOPIA voll zu und entfalten dabei ein Belanglosigkeitspotenzial, das geeignet ist, auch hartgesottene Fans des Genres zu vergraulen.

Dabei macht das Quintett aus Rom grundsätzlich Vieles richtig. Die Stimme von Riccardo Fennaroli ist angenehm, an Saiten wie Tasten werden Können und Einfallsreichtum demonstriert, nahezu alle Tracks weisen eingängige Refrains auf. Einzelne Songs erfreuen zudem mit unerwarteten Stilexkursen („Black Drop“, „I Will Try“) und gelegentlich kommt sogar das Bedürfnis auf, die Repeat-Taste zu betätigen („Dust“). Unterm Strich lässt sich die Klangpalette von „Mood Changes“ aber ziemlich ganzheitlich als uninspirierter DREAM THEATER-Abklatsch beschreiben. Eine Kürzung der Platte um ca. 20 Minuten dürfte ohne Weiteres gelingen, indem redundante Wiederholungen der ewig gleichen Akkordfolgen und zusätzliche Strophen, die absolut nichts zum akustischen Spannungsbogen hinzufügen können, gestrichen würden. Übrig bliebe dann nichts, was wir nicht schon zigfach gehört hätten.

Nach einer Stunde mit UTOPIA verzeichne ich als wesentlichen mood change lediglich einen Wechsel von angestauter Genervtheit hin zur Erleichterung, dass es endlich vorbei ist.

14.02.2016

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