Valdaudr - Drapsdalen

Review

VALDAUDR sind quasi eine neue, aber bereits bekannte Band. Wem COBOLT 60 ein Begriff ist und wer die zwei Alben „Meat Hook Ballet“ und „The Grim Defiance“ mag, darf sich freuen, denn VALDAUDR ist die Fortführung unter einem anderen Namen. Mastermind ist und bleibt Død, der die Gitarre auch bei BLOOD RED THRONE bedient und früher live bei SATYRICON tätig war. Mit einem gewissen Mr. Hustler spielte er die genannten Alben für COBOLT 60 ein, bevor der Zweitmann 2018 aus der Band ausstieg – und Død mit vier geschriebenen Songs fürs kommende Album zurückließ.

VALDAUDR debütieren mit „Drapsdalen“

Die Norweger einigten sich, dass Død das Material unter einem anderen Namen veröffentlichen darf. Na, wer hat schon beim Lesen sechs, sechs und sechs zusammengezählt? Richtig, der VALDAUDR-Erstling „Drapsdalen“ besteht ungefähr zur Hälfte aus Liedern, die eigentlich für COBOLT 60 geschrieben wurden. Am Mikro steht jetzt der ehemalige BLOOD-RED-THRONE-Fronter Vald, der dem Gesang eine neue Stimmfarbe und richtig gute Clean-Einlagen verleiht. „VALDAUDR“ ist übrigens eine Zusammensetzung aus den Namen der beiden Musiker.

Zurück in die norwegischen 90er

Wird ein Debütalbum mit den Worten „Zeitreise in die glorreichen neunziger Jahre des norwegischen Black Metal“ beschrieben, schauen auch Alte-Schule-Fanatiker interessiert vom Plattenteller auf. Wenn auch skeptisch, weil „Drapsdalen“ nach wie vor eine neue Veröffentlichung darstellt. Keine Scheu, VALDAUDR ziehen schon im Opener „Liket Skulle Vaert Brent“ viele Register und überzeugen vom Fleck weg. Der zweite Song „Trass Og Vrede“ trumpft mit tollem Gitarrensound und einer sehr stimmungsvollen Schlagseite auf. Im Verlauf halten VALDAUDR das hohe Niveau durchgehend und ergänzen minimale folkige Anleihen und episches Potenzial.

VALDAUDR beeindrucken!

So erinnert „Drapsdalen“ an mehrere – keine Überraschung – vergleichbare norwegische Bands. ISVIND melden sich hier am häufigsten als Referenz, vor allem in den vielen Black’n’Roll-Momenten. Insgesamt kredenzen VALDAUDR aber keine zusammenkopierte Hommage, sondern ein sehr starkes eigenes Album, das von primitivem Black Metal über feierliche Uffta-Kopfnicker bis hin zu schwarzen Thrash-Angriffen genug Facetten bietet, um durchweg zu unterhalten.

Das ist selten Musik für Rotwein und seriöse Gedanken über Satan und die Welt. Oft verleihen die Stücke das unbedingte Gefühl, mit der Faust durch die Luft zu wedeln. Ugh! Und doch gehen VALDAUDR instrumental auch in die Tiefe, wie einige Parts in „Evig Langt Inn I Tiden“ beispielsweise zeigen. „Drapsdalen“ kratzt mit weit ausgefahrenen Krallen an neun Punkten.

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04.03.2021

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14 Kommentare zu Valdaudr - Drapsdalen

  1. cocs sagt:

    kann den Review so nur zustimmen, habe das Album schon 3-4 mal gehört,genau mein Ding, warum sollte man beim Hören von solchen Black Metal auch philosophieren ? mein erster Gedanke war auch Isvind,überhaupt besinnen sich neuere Bands aus Norge wieder auf guten alten 90-er, gut so

    9/10
  2. nili68 sagt:

    >überhaupt besinnen sich neuere Bands aus Norge wieder auf guten alten 90-er, gut so<

    Ich bin ja eher für sinnvolle (!), individuelle Weiterentwicklung. Wenn man das nicht hinbekommt oder will, kann man sich, je nach Stimmung, aber auch mit einem qualitativ guten Aufguß zufrieden geben. Geschichte wird so aber nicht geschrieben..

  3. Watutinki sagt:

    Geschichte wir so erneut geschrieben! ;))

    Mir fehlen aber die Bands, die es auch heute noch schaffen, auch überzeugende Synthies im 90er Style mit einzuflechten,. Richtig TRVE draufrotzen kann zwar nicht jeder, ist aber deutlich einfacher, als das Ganze auch mit eine überzeugenden Synthie Sound zu veredeln. Also wie es bspw. Bands der Marke Lunar Aurora, Frozen Shadows, alte Carpathian Forest, Burzum, alte Emperor, ganz alte Borgir etc. fabriziert haben.
    Daran sieht man, wie weit man noch von der 90er Klasse entfernt ist.

  4. nili68 sagt:

    Kennst du Darkspace.. wegen Synthies und so?

  5. Watutinki sagt:

    Klar, aber die Schwietzer sind ja leider auch schon länger Vergangenheit. ;))

  6. nili68 sagt:

    Ich begrüße das, wenn eine Band sich auflöst, wenn die nichts mehr zu sagen hat und nicht ihr Vermächtnis besudelt. 😉

  7. Watutinki sagt:

    Wen das der Grund war, dann ist es in der tat ok.

  8. nili68 sagt:

    Keine Ahnung, ob das bei denen der Grund war, nur so ganz allgemein. 😉 Meiner unwichtigen Meinung nach war der, zwar sehr gute, Stil aber auch ausgereizt. Reinen Ambient haben die ja auch schon gemacht und um interessant zu bleiben, hätten die dann schon drastische Änderungen vornehmen müssen und dann wär’s nicht mehr Darkspace. Das aber nur am Rande..

  9. cocs sagt:

    naja, ich glaube ums Geschichte schreiben geht es den Bands heute nicht mehr, und ich denke schon das Valdaudr keine bloße Kopie von irgendwas sind, Isvind hat sich ja auch zum Anfang an Darkthrone orientiert,und trotzdem eigenständig, der Synthie Sound von früher war analog und klang freilich überzeugender, aber am Ende zählt der individuelle Gschmack

  10. nili68 sagt:

    Das waren nur so’n paar Gedanken von mir dazu, weil’s hier kein echtes Forum gibt. 😀 Schlecht ist das hier ja nicht. 😉

  11. Watutinki sagt:

    Produktionstechnisch liegt mir das hier sogar näher, also die neue Mork. Weil ich es gerne erdig, analog mag und die Mork schoin ziemlich „blächert“. Aber das ist ja das Schöne, von wgn. das klingt alles gleich. Die Produktion selbst ist ein Instrument wie jedes andere, nur dass alles davon beeinflusst wird. Man kann sich hier wunderbar austoben. Ich fände sogar mal die Idee interessant, in einem Songs die Produktion zu variieren. Vielleicht wird das aber auch schon so gemacht und ich verstehe davon nur einfach nichts. ;))

    Und ich glaube, dass die Entwicklung in den 90er auch noch gar nicht abgeschlossen war. Nur leider ging vorher alles den Bach runter. Von daher, Entwicklung ja, aber bitte an den 90ern ansetzen und authentisch fortsetzen! Die meisten neuen BM Platten setzen leider im hier und jetzt an, nur im hier und jetzt fehlt dem BM leider die Magie, das Besondere, die Faszination.

  12. cocs sagt:

    da hast du schon recht, die BM-Szene(zumindest in Norge) in den 90ern hat sich aus bekannten Gründen lebendig begraben, die Bands heute versuchen halt einen Ansatz zu finden, das gelingt mal mehr oder weniger gut. ein gutes Beispiel für Abwechslung innerhalb eines Songs sind Drapsnatt oder Murdryck

  13. BlackForest sagt:

    Bin heute dazu gekommen die Platte zum ersten Mal durchzuhören!
    Ist nicht schlecht haut mich jetzt aber auch nicht vom Hocker!
    Braucht wahrscheinlich noch den einen oder anderen Durchlauf!
    Würde vorerst einmal 7 Punkte geben für den ersten Durchlauf!

    7/10
  14. Watu sagt:

    Habe ich ja noch gar nicht bewertet. Neben Gràb sicher eines meiner absolut liebsten OSBM Werke der letzten Jahre, wobei ich Valdaudr sogar noch um einiges charmanter finde. Die spielen diesen räudigen Sound vom Trollgipfel runter, als hätten die ihr Leben lang nichts anders gemacht. Kein Song klingt wie der Andere und jedes mal denke ich mir nur, wie geil ist das denn! Dazu eine Produktion zum niederknieen, einfach ein perfektes OSBM Werk, wie es quasi nur in Norwegen das Dunkel der Welt zu erblicken vermag. Kann man auch 10 Punkte geben, wenn man noch einen Krug Met mehr trinkt. :))

    9/10