Vaporizer - Bring Back The Metal

Review

VAPORIZER bringen uns den Metal zurück! Danke!

Mir war gar nicht bewusst, dass der weg war… aber jetzt, wo wir ihn wiederhaben, kann ja nichts mehr schief gehen. Alles ist so, wie es auch sein soll.

Das ist ja auch fast so, als wäre die Heimmannschaft von der zweiten in die erste Fußball-Bundesliga aufgestiegen. Für viele Fans ist bei beiden Metiers das ganz spezielle Hobby der wichtigste Lebensinhalt. Und auch wenn mit Fußball generell mehr Kohle gemacht wird, ist Metal ja ebenfalls ein nicht zu verachtender Markt.

Wir halten also fest: Abseits des Aspektes des schnöden Mammons ist Metal also ein bisschen wie Fußball. Also auch ein bisschen wie ein Spiel. Ein Spiel braucht Regeln. Wenn es Regeln gibt, sollte es auch einen Schiedsrichter geben.

Und wann zum Henker pfeift der hier mal endlich?

Das hier ist ein ganz klares Foul! Die böseste Thrash/Death-Blutgrätsche seit Äonen! Platzverweis und Antreten zum Elfer!

Wenn man bedenkt, dass VAPORIZER als Nebenprojekt gegründet wurden, also eine typische Vorgeschichte haben, stellt sich umso mehr die Frage, wieso sich das alles noch nach Schülerband anhört.

Neben Holterdipolter-Drumming, eindimensionalem Songwriting, der Verwendung von Riffs, die bei anderen Bands als Ausschuss betrachtet werden, der konsequenten Absage ans Timing und dem unsäglichem Gejauchze am Mikro ist es vor allem die absolute Zahnlosigkeit, die “Bring Back The Metal“ zum Ausschluss vom Turnier verurteilt.

Wahnsinn… man hat doch tatsächlich das Gefühl, dass hier nur noch die Blockflöte fehlt und man sitzt bei der Weihnachtsfeier der Klasse 5a des Wittgenstein-Gymnasiums in Hintertupfing in der ersten Reihe.

Diese Papa-Schlumpf-Soli und kitschigen Melodien sind überdies so schmerzhaft wie ein Zidane-Kopfstoß! Schlagzeug und Bass blubbern in jedem Song gleichermaßen lustlos wie bar jeglicher Abwechslung dahin und dann kommt der absolute Höhepunkt in Form von “Raped And Slaugthered“ ums Eck, in dessen Refrain von Schmerzen, Trauer, Leiden! gesungen wird. Mann, die Lyrics lügen nicht! Ach nee, ich hätte ja fast gelogen… der tatsächliche Höhepunkt sind die weiblichen Sangeskünste bei diesem Song. Schaurig-schön-schief!

Dass hier Kapellen wie BATHORY, SLAYER, KREATOR und SODOM als Einflüsse genannt werden, ist im Übrigen auch ein Foul! Und dieses Foul nicht zu pfeifen wäre gerade gegenüber dem Gros anderer Underground-Bands, die bei Waffengleichheit überzeugendere Promos abliefern, einfach nicht besonders fair.

Sicherlich kann man dem Ganzen den schrulligen Charme nicht absprechen und mit genug Alkohol in der Blutbahn kann die Sache auch durchaus sehr unterhaltsam sein, aber VAPORIZER zerstäuben den Metal, sie bringen ihn nicht zurück. Schön, dass er den meisten anderen noch nicht flöten gegangen ist.

09.11.2011

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