Warlord - The Lost Archangel

Review

Mit dem Tod von William J. Tsamis am 13. Mai 2021 schien das Ende von WARLORD besiegelt. Aber es kam anders.

Der Tod scheint das Ende von WARLORD zu besiegeln

Beschäftigt man sich mit der Geschichte von WARLORD, ist das auch die Geschichte des im Alter von 60 Jahren verstorbenen Gründers Tsamis. 1980 gegründet und das erste Mal 1986 aufgelöst, veröffentlichten die Amis in dieser Zeit gerade einmal die EP „Deliver Us“ sowie das Album „And The Cannons Of Destruction Have Begun…“. Zusammen mit den legendären Demos erreichte die kauzige Epic-Metal-Band aber unter Fans Kultstatus, der bis heute anhält. Seine Kompositionen von WARLORD als auch seiner zweiten Band LORDIAN GUARD, teils zunächst nur als Fragmente vorhanden, sind die kreative Quelle dessen, was bis heute veröffentlicht wird. „The Lost Archangel“ bildet da keine Ausnahme, ist aber eher eine Zusammenstellung als ein richtiges Studioalbum der Band, die seit 2023 in neuer Besetzung aktiv ist.

„The Lost Archangel“ ist eine Zusammenstellung

Das letzte offizielle Studioalbum „Free Spirit Soar“ (2024) entstand mit Original-Schlagzeuger Mark Zonder, Bassist Philip Bynoe (Mitglied von 2013-2021, seit 2023), Keyboarder Jimmy Waldo, Sänger Giles Lavery (auch ALCATRAZZ, JACK STARR) sowie Gitarrist Eric Juris (alle seit 2023). Ebenfalls zur Band gehört seither Gitarrist Diego Pires. Seither steht immer wieder die Diskussion im Raum, ob diese Band überhaupt unter dem Namen WARLORD veröffentlichen darf.

Eröffnet wird „The Lost Archangel“ von vier Songs, die im letzten Jahr anlässlich von vier Festivalshows jeweils als kostenlose digitale Single veröffentlicht wurden. Das elegische, mit schönen Gitarrenläufen versehene „Golgotha (The Place Of The Skull)“, „Lost Archangel“ und das stampfende, getragene „Stygian Passage“ stammen allesamt vom LORDIAN GUARD Debütalbum (1995). Diese wurden 2024 neu eingespielt und etwas an den WARLORD-Stil angepasst, wobei natürlich insbesondere Sänger Lavery mit seiner kraftvollen Stimme glänzen kann und allgemein die Stücke von der besseren, druckvolleren Produktion profitieren. Das vierte Stück „The Rainbow“ stammt aus einer alten WARLORD-Demo aus 1981, die Originalversion ist auch zu finden auf der „Deliver Us“-Compilation von 2016. Von den alten Songs zählt es aber eher zu den schwächeren Nummern.

Die folgenden drei Stücke sind ebenfalls Neueinspielungen alter WARLORD-Songs in der aktuellen Besetzung. „Enemy Mind“ wurde auf „Rising Out Of The Ashes“ (2002) von Joacim Cans (HAMMERFALL) herausragend gesungen, während „70,000 Sorrows“ und „Night Of The Fury“ im Original von „The Holy Empire“ (2013) stammen. Die Songs bestechen auch in ihren neuen Versionen mit ihren erhabenen epischen Melodien und natürlich der Stimme von Giles.

Anschließend gibt es drei kraftvolle Live-Aufnahmen aus Athen von 2013 in Form von „Father“, „Glory“ und „Soliloguy“. Hier hören wir also noch Tsamis an der Gitarre aber auch Lavery schon als Live-Session-Sänger. Warum WARLORD die Songs damals nicht auf ihr Live-Album „Live In Athens“ draufpackten, ist ein Rätsel, macht aber natürlich einen gewichtigen Reiz an „The Lost Archangel“ aus.

Den Abschluss von „The Lost Archangel“ bilden drei Live-Aufnahmen von 2024, die Klassiker „Lucifer’s Hammer“, „Black Mass“ und „Child Of The Damned“. Die machen noch einmal deutlich, welches magisches Erbe uns William J. Tsamis hinterlassen hat.

Ein starkes Erbe

Es bleibt, wie es die letzten zig Jahre war – WARLORD zelebrieren historische Resteverwertung, das aber auf gutem Niveau. Da bildet auch das gelungene „The Lost Archangel“ keine Ausnahme und sollte die Fans abholen. Schönes Vermächtnis.

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07.07.2025

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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