Waysted - The Harsh Reality

Review

Jeder kennt ihn. Wirklich jeder. Er ist überall zu finden. Wirklich überall. Sei es die Ü-30 Party vom lokalen Schützenverein, die Alternativeparty der Disco einer Großstadt oder die schäbige Kneipe am Eck. Meist trägt er viel zu kurze, enge Bluejeans und eine ausgewaschene Jeansjacke. Der ungepflegte Schnurrbart lenkt ein wenig vom dünnen Haupthaar, das er meist durch eine Vokuhila aufzuwerten versucht, ab. Immer einen anzüglichen Spruch auf den Lippen und wenn irgendeine Art von handgemachter Musik kommt, egal ob THE SWEET, ALICE COOPER oder LED ZEPPELIN, steht er auf der Tanzfläche. Die wohl letzte Urban Legend unserer Zeit: der Rockopa!

Was das nun alles mit WAYSTED zu tun hat? Hört euch die Musik an und ihr wisst, wer vor eurem geistigen Auge gerade die letzten Loden schüttelt. Oben erwähnte Bands habe ich übrigens nicht zufällig gewählt, so ein kleines bisschen drängen die Engländer nämlich in die Richtung dieser Veteranen. Needless to say, dass man natürlich nicht an diese Original heranreicht, überhaupt nicht, um der Wahrheit die Ehre zu geben. Die Platte ist einfach nur überflüssig. Das beginnt bei dem vor AC/DC Zitaten nur so strotzenden “Propaganda“ und endet bei einem Song namens “Keepin` it Sweet“ . Hier wird sich auf das Dreisteste bei dem Song “The Games People Play“, der unter Anderem schon von INNER CIRCLE, JOHNNY CASH und anderen Künstlern verschiedenster Stilrichtungen gecovert wurde, bedient. WAYSTED klauen dabei einfach die Strophe des Stückes, wer mag, kann ja mal vergleichen, wirklich 1:1 . Ansonsten scheint die Band sich lediglich auf ihr Namedropping ( die Combo wurde von Pete Way, Ex UFO gegründet), die Aussage, dass sie ja schon seit Anfang der 80er, wenn auch mit Unterbrechungen, bestehen und das Schreiben von längst abgelaufener Lowfatware zu konzentrieren. Den Songs fehlt Biss, Frische und Spaß, Dinge, die für diesen Stil einfach unabdingbar sind.

Für Dorffeste kann ich mir diese Musik noch durchaus vorstellen. Songs wie “Long Time Dead“(noch der beste des Albums) würden sicherlich gut dazu passen, wenn der örtliche Squaredanceclub gerade seine neuesten Moves präsentiert, während Papi besoffenen unter dem Tisch hervorbrüllt, dass das noch echte Musik sei und Mutti bei einem Schluck Wein aus dem Plastebecher gerade zum x.-ten Mal darüber sinniert, dass sie damals doch hätte den Herbert nehmen sollen. Ansonsten bevorzuge ich ganz klar die Originale, wenn ich guten und handgemachten Rock der 70er hören möchte!

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07.02.2008

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1 Kommentar zu Waysted - The Harsh Reality

  1. doktor von pain sagt:

    Was, Vokuhilas sind out und es ist uncool, besoffen unterm Tisch beim Dorffest hervorzubrüllen? Die Welt, die ich kannte, existiert nicht mehr…

    3/10