Witherscape - The Northern Sanctuary

Review

Dan Swanö und Ragnar Widerberg läuten eine neue Runde mit ihrem WITHERSCAPE Projekt ein: Das zweite Album lautet auf den Namen „The Northern Sanctuary“. Mal schauen, was Multiinstrumentalist, Tausendsassa und  Handsdampf in allen Gassen Dan mit seinem Partner in Crime in Sachen Progressive Dark Metal nach dem Debütalbum „The Inheritance“ (2013) und der EP „The New Tomorrow“ (2014) für uns bereithalten.

Wer die beiden Vorgänger kennt sowie die bisherigen Betätigungsfelder von Dan Swanö, kann eigentlich in etwa einschätzen, wie „The Northern Sanctuary“ klingt. Aber WITHERSCAPE halten auch ein paar Überraschungen parat und konnten sich nochmals steigern. Zunächst bietet das neue Album wie auch schon das Debüt einige Berührungspunkte zu EDGE OF SANITY, insbesondere die beiden „Crimson“-Alben, sowie dem MOONTOWER Projekt und natürlich NIGHTINGALE sowie den uralten OPETH, die Dan damals produzierte. Bereits der Opener „Wake Of Infinity“ lockt mit obskuren, schaurigen und bombastischen Keyboardarrangements a la KING DIAMOND und MOONTOWER, knackig-dynamischen Melodic-Death-Metal-Riffs mit verspielten Leadläufen, dramatischem Klargesang, Akustikgitarre und klassischem 80er-Solo – was für ein grandioser Anfang! „In The Eyes Of Idols“ ist dagegen ein eher simplerer, direkterer, fast schon kommerzieller Song mit wunderbaren Growls, dieses Mal von Meister Dan selbst, rockt ordentlich und hat eine genial einprägsame Hookline. Das folgende „Rapture Ballet“ ist wieder ein Kontrast, sehr progressiv gehalten mit dominantem Keyboard, erinnert ein wenig an SYMPHONY X, sowie tollem orientalischen Part. „The Examiner“ wiederrum ist eher Death Doom Metal, während das ebenfalls death-doomige „Marionette“ betörend balladesk daherkommt und hat in der Strophe einiges von NIGHTINGALE, der Refrain zuckersüß und zugleich emotional! Bei „Divinity“ überraschen die VOIVOD-Einflüsse, auch hier sind wieder Dans kernige Growls hervorzuheben und „God Of Ruin“ ist eher sphärisch gehalten. Der epische Titelsong stellt alles in den Schatten, was es von WITHERSCAPE bisher zu hören gab, der Longtrack mit fast 14 Minuten Spielzeit erinnert natürlich an die „Crimson“-Werke, bündelt in sich alle musikalischen Facetten dieser Band. Abgeschlossen wird „The Northern Sanctuary“ vom Klavier-Outro „Vila I Frid“.

Inhaltlich wird auf „The Northern Sanctuary“ die Geschichte, für welche WITHERSCAPE wieder Hilfe von Paul Kuhr von NOVEMBERS DOOM hatten, von „The Inheritance“ und „The New Tomorrow“ weitergesponnen, 50 Jahre später.

Wem die vorherigen Werke von WITHERSCAPE gefallen hat, wird auch an „The Northern Sanctuary“ seine Freude haben, verglichen mit diesen ist das neue Album vielfältiger, der Keyboardeinsatz dominanter. Anhänger von EDGE OF SANITY und den alten OPETH sollten ebenfalls ein Ohr riskieren. Melodischer Progressive (Death/Dark) Metal mit starkem Hang zum Hard Rock/AOR, mit sehr eingängigen Refrains, abwechslungsreichem Gesang, hoher Hitdichte, durchgehendem Spannungsbogen sowie viel Dynamik und Detailverliebtheit. Und über das feine Gespür für langlebige Melodien sowie dessen prägnante Stimme muss ich Fans von Dan Swanö wohl nichts sagen.

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23.07.2016

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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2 Kommentare zu Witherscape - The Northern Sanctuary

  1. midhir73 sagt:

    Langweilig und überbewertet nur weil Swanö draufsteht.

    4/10
  2. Doktor von Pain sagt:

    Nix langweilig! Völlig berechtigte neun Punkte.

    9/10