Wykked Wytch - Nefret

Review

Hin und wieder tut man ganz gut daran, den oft geschmähten Chauvinismus zur reifen Tugend zu erheben.
„Weiber sollten auch einfach mal das Maul halten können.“ Das jedenfalls wünscht man sich sehnlichst bei der putzigen Frontwutz, die sich auf Nefret den Schleim von den Stimmbändern hustet. Vor allem der oftmals einfach unnötige Sprechgesang und die völlig unmotiviert über die Tracks verteilten… nennen wir sie mal „cleane“ Passagen legen die Nerven gänzlich blank.

Da kommt keine Atmosphäre auf… sie wird mit konsequenter Gnadenlosigkeit verhindert.
Die neun Songs selbst sind zwar ganz prächtig produziert und technisch recht anspruchsvoll in Szene gesetzt, zünden aber ebenso wenig wie das nervige Gequieke der guten Dame am Mikro. Richtig hängen bleibt jedenfalls leider keiner der Tracks; zu austauschbar und beliebig sind die Riffs, zu aufgewärmt die songwriterischen Ideen.
Der Info nach zu urteilen ist der Sound außerdem um die „stimmliche Intensität“ der Sängerin arrangiert. Ja, dem kann man nur beipflichten…

Weder die orientalisch angehauchten, halb melodiösen blackmetallischen Einsprengsel („Illfate), die einen schalen Nachgeschmack von Melechesh und auch Cradle of Filth hinterlassen und keinen Panda mehr aus dem stickigen Dschungel locken dürften, noch die bemüht wirkenden Stakkatoriffs aus Metal(Hard)coregefilden (“Soul Awaits“) können tatsächlich begeistern. Da rettet der „dezente“ Bombast („Trauma“) auch nicht mehr viel. Da hat man das äußerst ungute Gefühl, als wache man besoffen und dickschädelig in der Oper auf, während eine trunksüchtige Wuchtbrumme eine Arie schmettert. Erbarmen !!!
Zudem wirken die ganzen hier und da zusammengeklaubten Versatzstücke, aus denen Wykked Wytch ihren Cocktail zu mixen versuchen, derart aufgesetzt und wahllos zusammengeschustert, dass die Chose schon fast erzwungen daherkommt.

Bedenkt man, dass laut Bandinfo mal ein Kerl namens Richard Christy Demos für diese Band eingetrommelt hat, ist der Umstand, dass sich Herr Christy nunmehr bei Howard Stern eingefunden hat, umso besser zu erklären. Richard hat anscheinend immer schon Humor besessen.
Sorry, Leute – aber Nefret nervt!

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18.11.2004

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