Zonaria - The Arrival Of The Red Sun

Review

Wenn eine Band nach nur einem Album bei einem größeren Label vor die Tür gesetzt wird und eine Etage darunter anklopfen darf, ist das kein gutes Zeichen. Die Schweden von ZONARIA mussten das und veröffentlichen ihr drittes Album nicht mehr bei Century Media, sondern beim französischen Label Listenable Records. Taugt „The Arrival Of The Red Sun“ also nichts?

Kann man so nicht sagen. Die Sache ist ein bisschen komplizierter. Zunächst mal sind ZONARIA niemals die eigenständigste Band der Welt gewesen. Dass die Herren ungeniert Anleihen vor allem bei HYPOCRISY (was den dominierenden Death Metal-Anteil angeht) als auch DIMMU BORGIR (für den orchestral-majestätischen Touch und das latente Black Metal-Feeling) machen, war schon auf dem Vorgänger „The Cancer Empire“ klar. Dass es mit echt eigenen Ideen nicht weit her ist, ist auch nichts Neues und auch auf „The Arrival Of The Red Sun“ Stand der Dinge.

Nun gilt aber die alte Weisheit „besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht“. Die vier Schweden donnern nämlich mit dem Titeltrack einen derartigen Hit mit einem unfassbar eingängigen Refrain heraus, dass man als Kritiker ganz schnell das Lästermaul hält. Das ist ein Song, wie ihn HYPOCRISY seit Jahren nicht geschrieben haben. Und von dem Kaliber kommen im Verlauf der rund vierzig Minuten noch einige auf den Tisch: „Gunpoint Salvation“ beispielsweise wildert in Modern Metal-Bereichen und erinnert hier und da an SCAR SYMMETRY. „Liberation Zero“ kann sogar Neothrash. „My Vengeance“ ist industriell-kühl und unfassbar eingängig. Das war’s dann aber auch mit echten Highlights. Der Rest schaut bei sich selbst ab.

Die ganze Platte ist bei näherer Betrachtung deutlich moderner ausgerichtet und – das kann man schwer übersehen – setzt sich bewusst zwischen alle einen gewissen kommerziellen Erfolg versprechenden Metalstühle. Dass dabei auch Songs herauskommen, die wie am Reißbrett entworfen wirken, dass die Produktion Abyss-typisch steril knallt, dass man „The Arrival Of The Red Sun“ nicht öfter als viermal hören kann, ohne dass alle Tracks zu einem einzigen verschwimmen… das muss man bei einer Band wie ZONARIA in Kauf nehmen. Letztlich ist zu vermuten, dass gerade das die Eigenschaft sind, die der Band nie den Erfolg beschert hat, den sie eigentlich haben müsste.

Schade, dass wir keine halben Punkte vergeben, denn das hier ist eine klassische 6,5-Punkte-Platte. Runden wir also großzügig auf.

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08.07.2012

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