Die Apokalyptischen Reiter - Licht

Review

Galerie mit 20 Bildern: Die Apokalyptischen Reiter - Schrei!Nachten Tour 2023

Es werde Licht – nämlich für die getreuen Jünger der APOKALYPTISCHEN REITER, die nun für ihr langes Beten und Warten am 29.08. belohnt werden, und zwar nicht mit einer Jahresration Glühbirnen, sondern mit dem siebten Studio-Album des Thüringer Quintetts. Wurde den Fans die zweijährige Wartezeit dieses Jahr bereits durch die Veröffentlichung eines Live-Packages, bestehend aus einer Doppel-CD und einer DVD, über das Party.san Festival und das Wacken Open Air versüßt, so darf die Reitermania nun endgültig ausbrechen.

Aber die REITER sind weder Propheten noch Heilige und vermitteln keine falsche Hoffnung, im Gegenteil: Zusammen mit ihrer neuen Gitarristin Lady Cat-Man, die Pitrone ersetzt, hauen die Weimarer Jungs mit „Licht“ ein aus elf Knaller-Songs bestehendes abwechslungsreiches Album heraus. Wer nun denkt, nach 13 Jahren Bandgeschichte, die immer wieder neue Höhepunkte zu verzeichnen hat, kommen die REITER wie so einige andere Bands mit einem seichten Sound daher, um sich durch den Fleischwolf der Kommerzialisierung zu eingängigem Einheitsbrei verarbeiten zu lassen, der werde mit dem ersten donnernden Gitarrenanschlag von „Es wird schlimmer“, dem ersten Song der Platte, aus dem Paradies verbannt.

Trotz ihres immensen Erfolges ziehen DIE APOKALYPTISCHEN REITER immer wieder ihr Ding durch, unbeachtet jeglicher Erwartungen, die an sie gestellt werden und lassen sich nicht verwursten. Vielleicht ist gerade das der Grund, warum sie ein Knaller-Album nach dem anderen heraushauen und trotz allem den Erwartungen der Fans immer wieder gerecht werden. Und auch mit „Licht“ überzeugen sie wieder auf ganzer Linie und präsentieren ein rundum ehrliches Album, dessen Repertoire gleichsam aus melancholischen Melodien besteht wie in „Nach der Ebbe“, die den Hörer mit in die musikalische Flut reißen, als auch ballernde, aggressive Parts und Songs wie „Adrenalin“, die auch den Fans das Blut in den Adern pumpen lassen, zu bieten hat. Die erste Single-Auskopplung „Der Weg“ stellt eine gelungene Mischung aus harten Riffs, sanften Melodien und harmonischen Power Chords dar und bietet einen guten Vorgeschmack auf das, was den Hörer mit dem Album erwartet. Denn „Licht“ experimentiert im Gegensatz zu seinem Vorgänger „Riders On The Storm“ zwar instrumental weniger, steckt an Qualität jedoch nicht zurück. Es kann durchweg mit geilen Riffs wie auch mit intelligenten Texten punkten, die diesmal allerdings komplett in Deutsch gehalten sind, ihren Vorgängern jedoch weiterhin das Wasser reichen können und aussagekräftig sind wie eh und je.

Trotz des Bandnamens predigen die APOKALYPTISCHEN REITER weder biblische noch apokalyptische Phrasen, auch „Licht“ verschleiert nicht die Realität, sondern vertextlicht sie, macht aber ebenso Hoffnung und Mut. Ihre Inspirationsquelle beziehen die stürmenden Reiter aus dem poetischen Weimar nach Eigenaussage aus dem Leben. „Licht“ erzählt von leidvollen Schicksalen, Problemen mit denen sich der Einzelne und die Welt konfrontiert sieht, und leuchtet dem Hörer den Weg durch das Labyrinth des Lebens, ermutigt ihn nicht aufzugeben, sondern sich seiner Kraft bewusst zu werden. „Licht“ durchflutet eure Ohren und erleuchtet eure Gehirnwindungen.

So soll dieses Album jedoch keine musikalische Psycho-Therapie darstellen, denn selbstverständlich erfüllt es seine Entertainment-Funktion ebenfalls vollkommen und reißt den Hörer mit und lässt ihn sein eventuell nicht vorhandenes Gesangstalent vergessen, um mit Sänger Fuchs mitzuträllern und mitzuschreien. Und schließlich ist die Reitermanie zwar ansteckend, jedoch nicht gefährlich. Denn selbst wenn euer Gesangstalent alle Zlatkos und DSDS-Michael Jackson-Imitate der Welt vergessen lässt, lässt die Reitermanie die Wahrscheinlichkeit, dass eure Nachbarn sich beschweren, geringer ausfallen als die Aussicht, dass sie auf ein Bier vorbeikommen und sich euch anschließen. Fans haben im Oktober die Möglichkeit ihre Reitermania wieder vollends auf dem einen oder anderen Konzert der REITER auszuleben. Wohin der Weg nun weiter geht, kann niemand genau sagen, doch ist die Live-Präsentation dieses Epos sicherlich die nächste Etappe.

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14.08.2008

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Die Apokalyptischen Reiter auf Tour

03.05. - 04.05.24Andernach Metal Days 2024 (Festival)U.D.O., Die Apokalyptischen Reiter, All For Metal, Phil Campbell and the Bastard Sons, Suicidal Angels, Chris Boltendahl's Steelhammer, Jelusick, Darkness, Warwolf, Obscurity und Spread of DiseaseJuZ Andernach, Andernach
01.06.24The Rock House Festival 2024 (Festival)Die Apokalyptischen Reiter, The New Roses, April Art, The Hellfreaks, Impact Approved, Neopera, Bad Butler und SkyshaperThe Rock House, Bexhövede

14 Kommentare zu Die Apokalyptischen Reiter - Licht

  1. Anonymous sagt:

    Ok, was soll man dazu sagen. Vorab: Ich war bisher Fan von allen ihrer Alben und habe diese auch in schier endlos scheinenden Diskussion über neue und alte Reiter verteidigt.
    Nun kommt also "Licht" bald in die Läden, und ich bin sprachlos. Sprachlos, weil meine deutsche Lieblingsband (neben Subway To Sally) so belanglos und schlecht geworden ist, dass ich schon fast heulen muss. Ich finde übrigens die Tracklist sehr gut, fängt sie doch mit "Es wird schlimmer" an, und tatsächlich. Es wird wirklich schlimmer. Wie wurde es einst in einem Interview von 2003 angepriesen? "Wenn wir irgendwann nicht mehr 0 oder 10 Punkte bekommen, sondern 5, dann sind wir im Mainstream angekommen. Dann können wir aufhören. " Ja, bitte macht das. Ihr seid nämlich im Mainstream angekommen. Ich bin wirklich total enttäuscht, sorry!

  2. -prophecy- sagt:

    Ich weigere mich trotz Mainstream dazu, ihnen 5 Punkte zu geben, denn das wäre völlig überbewertet.

  3. thrasherdererste sagt:

    Die Reiter machen nach wie vor das, was sie wollen. Und dafür haben sie meinen Respekt! Dabei spielt es keine Rolle, ob es nun Mainstream (wo bitte lässt sich in diesem Genre Mainstream finden?)oder nicht ist.

    Mir gefällt -Licht- nicht so gut wie die Vorgängerscheibe -Riders On The Storm-, trotzdem kann man sie sich gut anhören!

    7/10
  4. Anonymous sagt:

    es tut mir eigentlich sehr leid das ich eine solch niedrige bewertung für meine eigentliche lieblingsband abgeben muss…ich muss es bedauern das man sich so dem mainstream "widmet" nenn ich es mal…ich kann leider mit dieser cd garnichts anfangen, ähnlich wenig schon wie mit riders on the storm! 2 punkte dafür das sie mich mit ihren ersten werken soft&stronger und allegro barbaro total mitgenommen haben die ich mir immernoch jeden tag anhören kann und dafür das bei vereinzelten tracks noch etwas vom alten stil durchschimmert!

    2/10
  5. pr0phecy sagt:

    Ich würde für das Album eigentilch nur 6 Punkte geben, aber um den ungerechtfertigten Bewertungen entgegenzuwirken gibts 10.

    Okay, wie ich finde eine ruhigere Ausgabe im Stil von RotS. Wer RoTS mochte wird mit diesem Album auch grün werden, obwohl es noch etwas ruhiger ist. Für meinen Geschmack schon zu ruhig.

    Texte sind sehr gut und tiefsinnig.

    Irgendwie ein ehr schwaches Album wie ich finde. Aber wenn man sich ein bisschen reinhört wird es deutlich besser!!!

    10/10
  6. pr0phecy sagt:

    Ich muss meine Meinung revidieren, das sind keine 6 Punkte sondern mindestens 9!!!
    Das Album wird immer besser je öfter man es hört!!

    10/10
  7. arcane|existence sagt:

    Super Teil. Wird nicht langweilig und sowohl die Texte als auch die Musik an sich können gut überzeugen. Das Songwriting ist auch komplexer als je zuvor… habs mir gekauft und finde es super. Die Verpackung und das Spiel sind übrigens auch ganz schön in Ordnung 🙂

    9/10
  8. doktor von pain sagt:

    Eigentlich hätte ich 8 Punkte gegeben, aber zum Ausgleich für den Deppen da oben, der 0 Punkte reingepfeffert hat, gibt es 10.

    10/10
  9. doktor von pain sagt:

    Also 2×10, da der Honk ja auch 2×0 gegeben hat.

    10/10
  10. Anonymous sagt:

    Neenee sorry aber als Fan der allerallerersten Stunde darf ich mir das erlauben das ist ja so ne glattgebügelte Scheisse, nur noch ein Mainstream-Metal-Schlager nach dem anderen, fett produziert aber durchschaubar und bewusst einfach gehalten Strophe-refrain-strophe-refrain-irgendn anderer Teil-refrain-aus *gähn*
    Auf "Have a nice trip" hat das irgendwie noch gezündet aber seit Samurai ists endgültig vorbei :/ schade (vielen dank nuclear blast *spei*)…. Live waren die Jungs immer mit das geilste was metal-Deutschland zu bieten hatte…

    2/10
  11. eikster sagt:

    das meiste hierzu wurde ja schon gesagt. ich war ein bisschen enttäuscht, dass es nicht so gut wurde wie RotS. aber dennoch ordentlich, weil ein paar gute Songs dann doch dabei sind.

    7/10
  12. pr0phecy sagt:

    So, auch wenn das jetzt bereits die dritte Bewertung meinerseits zu dieser CD ist, denke ich doch das es das lohnt.
    Mit anfänglicher Enttäuschung und der danachfolgenden Eingebung pendelt sich das Album im Mittelfeld ein.
    7 Punkte sind meiner Ansicht nach gerechtfertigt, da vor allem der Schwache Mittelteil, die beiden Balladen und der Song Adrenalin nur nerven.
    Der Anfang, Es wird schlimmer, auf die Liebe und wir sind das Licht sind sehr brauchbar und der Schluss wartet mit dem guten Wir Hoffen und dem genialen Abschluss Auferstehen soll in Herrlichkeit auf und können das Album retten.

    Nerven tut aber bei falscher Stimmungslage die kitschig fröhlich, positive Grundstimmung des Albums.

    7/10
  13. Andreas sagt:

    Das erste Album, das ich mir nicht mehr anhören kann. „Es wird schlimmer“ geht ja noch und ist eigentlich ganz gut, aber spätestens bei „Adrenalin“ dreht sich ir der Magen um… Haben die da Rammstein das Stück einspielen lassen?! *kotz*
    Insgesamt mehr als schlecht für Reitermaniacs der ersten Stunde. Für Neueinsteiger-Kiddies wahrscheinlich passend.

    2/10
  14. Bluttaufe sagt:

    Hat man bei dem genialen „Riders On The Storm“ tief in die Mottenkiste gegriffen so griffen die REITER hier wohl in die „Samurai“ Schublade. Sehr eingängig, fast schon punkig. Durch den Gesang fühlt man sich oftmals an RAMMSTEIN oder Schlager erinnert. Die Kirmes Texte, gehen mir zudem tierisch auf die Nüsse.
    Die punkige Musik geht zwar gut in´s Ohr, ist aber alles andere das was man von den APOS erwartet. Der Gesang und die Jammer-Texte versauen einem alles.
    Schwaches Album…

    6/10