Buckcherry
Rock n´Roll bedeutet Schweiß, Blut und Fehler!
Interview
„Roar Like Thunder“ – der Titel ist Programm: BUCKCHERRY liefern mit ihrem elften Studioalbum ungeschliffenen Rock ’n’ Roll. Gitarrist Stevie D. spricht mit uns über die Entstehung des energiegeladenen Werkes. Ein Gespräch über kreative Zusammenarbeit, die Vergangenheit und den unverwechselbaren Spirit, der die Band seit jeher prägt. Vor allem auch darüber, warum es wichtig, ist laut zu sein und seine Stimme zu erheben. Hier geht es den Rock-Löwen nicht nur um das Brüllen, sondern um ein allgegenwärtiges Lebensgefühl. Let’s roar!
Gratulation zur Veröffentlichung eurer neuen Platte „Roar Like Thunder“. Was war das zentrale Gefühl oder Thema, das euch während der Entstehung begleitet hat?
Ehrlich gesagt, fußt dieses Album auf dem Gedanken der Dringlichkeit und Klarheit. Wir haben alle viel erlebt – besonders in den letzten Jahren – und „Roar Like Thunder“ handelt davon, durch den Lärm, den Zweifel und das Statische hindurchzubrechen. Wir wollten die urtümliche Energie, den unverschämten Geist einfangen, der BUCKCHERRY immer definiert hat, aber durch das Weiterleiten, wo wir jetzt sind – als Musiker, als Menschen. Es ist laut, es ist lebendig und es bedeutet etwas.
Wie spiegelt der Titeltrack „Roar Like Thunder“ die musikalische Entwicklung von BUCKCHERRY wider, insbesondere im Vergleich zu „Vol. 10“?
„Roar Like Thunder“ ist definitiv ein Schritt nach vorn – es hat mehr Gewicht, mehr Gefahr und mehr Seele. „Vol. 10“ war dazu da, die Klinge zu schärfen, aber das hier? Das schwingt die Klinge. Wir entwickeln uns immer innerhalb der Mauern des Rock ’n‘ Roll weiter und dieser Track zeigt, dass wir keine Angst davor haben, zu wachsen, ohne unsere Wurzeln zu verlieren. Es gibt ein Selbstvertrauen im Riffing, im Groove, in der Art, wie Josh den Gesang liefert – als wüssten wir genau, wer wir sind, wir spielen nicht auf Nummer sicher.
Wie hat sich das Aufnehmen in den Sienna Studios in Nashville auf den Klang des Albums ausgewirkt?
Dieser Raum war wichtig. Nashville hat diesen kreativen Puls, und Sienna gab uns einen Ort, an dem alles einfach zusammenpasste – ein Old-School-Vibe mit modernen Werkzeugen, umgeben von Musikgeschichte, aber ohne den Druck, wie jemand anderes zu klingen. Da war viel Freiraum. Es half uns, den Klang roh und menschlich zu halten. Man hört den Raum in den Drums, man spürt den Amp atmen – es ist nicht sterilisiert. Es ist echt.
Die Zusammenarbeit mit Marti Frederiksen ist für euch nicht neu. Was macht die Partnerschaft so besonders und wie hat sie das aktuelle Album beeinflusst?
Marti ist zu diesem Zeitpunkt wie unser sechstes Mitglied. Da ist ein Vertrauen vorhanden – das kann man nicht eben mal so spontan herstellen. Er weiß, wie er uns pushen kann, aber er versucht nie, uns zu verändern. Dieses Gleichgewicht zu haben, ist selten. Mit diesem Album hat er etwas Tieferes angezapft. Er hat uns geholfen, die Songs zu verfeinern, ohne die Rauheit zu verlieren. Und die Sessions fühlen sich immer wie Familie an – gute Energie, ehrliches Feedback und eine gemeinsame Liebe zur Musik, die Menschen bewegt.
Mit „Roar Like Thunder“ feiert ihr eure elfte Studioveröffentlichung. Was bedeutet die Zahl für BUCKCHERRY und wie blickt ihr auf eure bisherige Karriere zurück?
Elf Alben – das ist eine verdammte Reise. Es bedeutet Resilienz. Es bedeutet, dass wir immer weiter gemacht haben, auch wenn es einfacher gewesen wäre, es nicht zu tun. Wir hatten einige ernsthafte Höhen und demütigende Tiefen, aber die Tatsache, dass wir immer noch hier sind, weiterhin kreieren, weiterhin touren – das sagt etwas aus. Ich bin stolz darauf, was wir aufgebaut haben, stolz darauf, wie wir gewachsen sind, und dankbar für die Fans, die diese Reise mit uns gemacht haben.
Gibt es eine spezifische Botschaft hinter der neuen Veröffentlichung? Was wollt ihr euren Fans mit dem neuen Material vermitteln?
Die Botschaft ist einfach: Sei nicht leise, wenn es darum geht, was du bist. Die Welt wird versuchen, dich in eine Schublade zu stecken, dich herunterzuziehen – und dieses Album handelt davon, auszubrechen. Es geht um Lautstärke, Überzeugung und Geist. Wir haben das Album für die Kämpfer, die Außenseiter gemacht, die Menschen, die immer noch glauben, dass Musik einen aufrichten kann. Wenn „Roar Like Thunder“ jemandem hilft, sich gesehen oder stärker zu fühlen, haben wir unsere Arbeit gemacht.
In Zeiten von sauberen Produktionen und dem Einsatz von KI in der Musikindustrie veröffentlicht ihr ein dreckiges Rock-’n‘-Roll-Album. Glaubt ihr, die Musikwelt könnte ein Gefühl von „zurück zu den Wurzeln“ gebrauchen? Wie beurteilt ihr die aktuellen künstlichen Entwicklungen in der Musikszene?
Absolut. Technologie hat ihren Platz – sie kann Türen öffnen, da gibt es keinen Zweifel. Aber wenn Musik anfängt, sich anzuhören, als wäre sie in einem Labor programmiert worden, geht der menschliche Funke verloren. Rock ’n’ Roll sollte nie sauber oder perfekt sein. Es ist Schweiß, es ist Blut, es sind Fehler – da lebt die Seele. Ich denke, es gibt gerade einen Hunger nach dieser Authentizität und wir sind mehr als glücklich, ihn zu stillen. Dieses Album ist Herz, Hände und ganz viel Lärm.
Wo seht ihr euch in 10 Jahren?
Hoffentlich machen wir immer noch das, was wir lieben – Platten aufnehmen, live spielen, mit Leuten in Verbindung treten. Diese Verbindung ist alles. Solange wir etwas zu sagen haben, werden wir da draußen sein und es laut verkünden. Wir sind „Lifers“. Das ist keine Phase – es ist, wer wir sind.
Danke für deine Zeit und das Interview. Hast du abschließende, persönliche Worte an die metal.de-Leser?
Ja – danke! Fürs Zuhören, dafür, dass ihr diese Musik am Leben haltet. Wir sehen euch und schätzen jede Unterstützung. BUCKCHERRY ist ohne euch keine Band. Hört weiter laut, bleibt euch selbst treu, und wir sehen uns bald da draußen – brüllend wie Donner.
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