Cradle Of Filth
"Man kann es bis in den Knochen spüren, die Zeiten wandeln sich."

Interview

Hört sich wirklich sehr spannend an. Und ich denke, dass du es mit dem Wandel der Zeiten perfekt beschrieben hast. Ich denke auch, dass die Dinge gerade ziemlich auf den Kopf gestellt werden, aber es dadurch auch Chancen gibt etwas besser zu machen und hoffentlich gestärkt aus der Situation hervorzugehen. Das Artwork des Albums passt auch perfekt zum Thema und erinnert mich ein bisschen an eine etwas buntere Version der Bilder von Hieronymus Bosch. War das beabsichtigt?

Ja, insbesondere die insektenähnliche Mephisto-Figur, die Leute ausscheißt wurde direkt vom Original inspiriert. Das Konzept und die Ideologie wurde von unserem Cover-Artist Arthur realisiert. Er hat einen fantastischen Job gemacht. Und wenn du nach links schaust, siehst du den Turm von Babylon in Flammen, was wieder einmal ein höllisches Konzept andeutet. Der Turm von Babylon wurde errichtet, um Gott zu erreichen und symbolisiert die Trennung der Menschen, um Göttlichkeit zu erreichen und die damit einhergehende Selbstzerstörung.

Inspiriert von Hieronymus Bosch.

Wirklich sehr viele Details in diesem Artwork. Die Bilder von Hieronymus Bosch eignen sich auch perfekt, um etwas apokalyptisches darzustellen. Der Titel der ersten Single „Crawling King Chaos“, erinnert mich an Nyarlathotep aus dem Lovecraft-Mythos. Von ihm wird gesagt, dass er eines Tages die Menschheit und auch die komplette Erde vernichten wird. War er eine direkte Inspiration für den Song?

Zum Teil ja. Überschneidend wird auch der ägyptische Gott des Chaos Apophis erwähnt. Apophis wird auch direkt mit einem Ereignis in Verbindung gebracht, dass in ein paar Jahrhunderten die Welt zerstören soll. Es geht um eine Figur, die  durch die Jahrhunderte bis hin zur einer großen Katastrophe kriecht. Das Ende aller Tage, Armageddon etc. Ja, schon sehr Lovecraft-mäßig.

Es ist beeindruckend, wie deine Texte für CRADLE OF FILTH auch nach 30 Jahren immer noch so gut und detailreich geschrieben sind. Woher bekommst du immer noch so viel Inspiration?

Naja, es ist ja irgendwie auch mein Job.  Die Inspiration zum Album war auch die zu den Texten und ein Teil davon war auch persönlich. „Discourse Between A Man And His Soul“ ist sehr balladesk und es geht um Selbstreflexion. „How Many Tears To Nuture A Rose“ dreht sich um eine sehr einseitige Beziehung. Es geht hierbei jedoch nicht um mich selbst, sondern darum eine Göttin anzubeten, welche die Gebete jedoch nicht erhört und stumm bleibt. Es sind quasi Beobachtungen zur Zerbrechlichkeit der Existenz.

Perfekt beschrieben. Da wir gerade schon über das Schreiben sprechen, würdest du gerne erzählen, was deine Lieblingsbücher aller Zeiten sind und was du aktuell so liest? 

Puh, das ist schwierig. Ich höre momentan viele Hörbücher. Ich habe zum Beispiel mit „Dune“ angefangen. Ich denke aber nicht, dass ich es schaffe es fertig zu hören, bis der Film erscheint. Es ist ein wirklich  dickes Buch. Ich habe auch alle „Sherlock Holmes“-Geschichten als Hörbuch gehört. Ich bin auch gerade an „Krieg der Welten“ von H.G. Wells. In einer Version, in der die Musik des Musicals zum Buch hinzugefügt wurde und die von Schauspielern gelesen wird. Die ist echt unglaublich. Meine Freundin kommt aus Russland und als ich einmal auf dem Weg dorthin war, habe ich „Der Meister und Margarita“ gelesen. Eine großartige okkulte Fiktion. Nebenbei lese ich auch noch die Geschichte von BAD RELIGION.

Hört sich echt cool an. Ich bin außerdem neugierig, worum es in „The Dying Of The Embers“ geht. Es erinnert mich an das Videospiel „Dark Souls“, bei dem es ebenfalls um eine schwindende Welt und eine sterbende Flamme geht. Ich schätze aber mal, das war nicht die direkte Inspiration für den Song? 

Ne, es soll einfach ein apokalyptischer Song sein. Dass wir das Ende aller Tage erreicht haben mit nuklearen Kriegen, dem Armageddon und dass wir einfach so viel Schaden angerichtet haben, dass es kein Zurück und keine Hoffnung mehr für das Überleben der Menschheit gibt. Dass es kein Comeback gibt und wenn es fort ist, ist es fort. Ein weiterer Song für Theorien (lacht). Der Song ist sehr melodisch und hat ein paar MAIDEN-Vibes. Halb MAIDEN, halb SATYRICON. Ein ungewöhnlicher Song, ich mag ihn.

Galerie mit 29 Bildern: Cradle of Filth - Necromantic Fantasies Tour 2024 Saarbrücken

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Quelle: Dani Filth via Skype
20.10.2021

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1 Kommentar zu Cradle Of Filth - "Man kann es bis in den Knochen spüren, die Zeiten wandeln sich."

  1. nili68 sagt:

    Unabhängig davon, was man von deren Grundkonzept hält, ist das alles schon durchaus durchdacht nicht dumm und primitiv. Allerdings finde ich, dass das ohne den übertriebenen und nicht wirklich nötigen Mummenschanz noch besser wirken würde, aber es ist ja nicht meine Band. 😉