Glittertind
Interview mit Torbjørn und Geirmund zum Album "Djevelsvart"

Interview

Glittertind

Meiner Meinung nach ist „Djevelsvart“ gerade deshalb euer bestes Album bis jetzt. Wie zufrieden seid ihr selbst, wie waren die Kritiken und mit welcher Emotion würdet ihr das Werk zusammenfassen?

Torbjørn: Danke! Wenn du ein Album drei Jahre lang immer und immer wieder durchkaust, dann kannst du den Geschmack nicht mehr genießen. Glücklicherweise fahren noch viel Leute auf den Geschmack ab. Wir haben bis jetzt nur fantastische Kritiken bekommen, aus dem Folk und aus dem Metal-Bereich und sogar von den Mainstream-Medien in Norwegen. Der Song „Kvilelaus“ wird sogar regelmäßig vom bekanntesten Radiosender in Norwegen gespielt. I

Wir warten noch auf einige Rückläufe von der Metal-Presse in Deutschland und England. Das Review von dir hat gezeigt, dass man auch mit norwegischer Musik die Herzen von Anderen erreichen kann – es ist eine universelle Sprache.

Achtet ihr auf die Reaktionen der Fans, also wenn sie sich euch gegenüber (auf Konzerten oder im Netz) äußern, dass sie GLITTERTIND gerne etwas softer oder härter hätten?

Torbjørn: Nein, in dieser Hinsicht sind wir sehr arrogant. Wir versuchen etwas zu machen, dass in erster Linie wir mögen und wir versuchen uns weiterzuentwickeln. Also wenn die Fans das mögen, bis jetzt ist das so, dann ist das sehr gut und wenn nicht, dann eben nicht.

Geirmund, als Produzent musst du dich ja etwas länger mit dem Material befassen und es auch aus einer anderen Perspektive als die Kollegen betrachten. War es manchmal hart die Distanz zu wahren und es genauso hinzukriegen, wie du und die anderen es klingen lassen wollen?

Geirmund: Du lässt mich ja wie einen richtigen Produzenten klingen! Ehrlichgesagt kann ich alles nur aus meiner Sicht sehen und hören. Ich bin nicht so gut darin, wenn es darum geht auf Hinweise zu hören oder den Sound der aktuellen Zeit einzufangen. Ich mag es auch gar nicht so sehr im Hier und Jetzt zu bleiben, was auch immer gerade „aktuell“ sein mag. Wie schon erwähnt, habe ich auf einem sehr alten Klavier gelernt und meine Erfahrung sagt mir: Das Instrument sagt dir, ob es gut klingt was du machst und wenn es um Songerschaffung geht, dann sagt der Song dir, ob er fertig ist.

Auf „Djevelsvart“ verwendet ihr einige Segmente aus Film-Soundtracks, wie kam es dazu?

Geirmund: Das hat wahrscheinlich mit meinem Hintergrund zu tun, denke ich mal. Ich mag sehr gerne klassische Musik und Filmmusik hat ihren Ursprung sehr oft in klassischer Musik. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Segmente, die du meintest, also ihren Ursprung im 19. Jahrhundert haben – aus Deutschland!

Leider habe ich bis jetzt noch nie eine Show von euch gesehen, wie kann man sich das vorstellen und wie kriegt ihr die Magie auf die Bühne?

Geirmund: Während die Band eifrig mit Proben beschäftigt ist, bin ich eifrig damit beschäftigt etwas zu erschaffen, dass ich „den Button“ nenne.  Das erzeugt einen Teil der Atmosphäre vom Album, sobald der Knopf gedrückt wird. Eigentlich lustig, wir haben gerade ein Album veröffentlicht, welches sich an der Zeit um 1920 orientiert. Also eine Zeit in der Leute im Zuge der Automatisierung ihren Job verloren haben. Die Verwendung solcher Technologien ist also ein zweischneidiges Schwert, du erhöhst die Effizienz und gleichzeitig bleibt etwas auf der Strecke. Trotzdem denke ich, dass der „der Button“ sehr nützlich ist. Kleine Prisen der Atmosphäre hier und da entlasten den Rest der Band und lockern die Show auf.

Erzählt uns mehr über das Cover, wer hat es gemacht?

Torbjørn: Wir trafen Linda Kristin Røed beim Karmøygeddon Metal Festival, eines der größten Metal Festivals in Norwegen. Sie hatte dort eine Ausstellung und später wurden wir Freunde. Es war ganz selbstverständlich sie anzusprechen, sie hat großes Talent und wollte uns helfen, da sie ein großer Fan von der Band ist.

Die Muster sind von mittelalterlichen norwegischen Rosenbildern, welche normalerweise den romantischen Teil des Landes sehr anschaulich darstellen. Hier sind sie zerrissen und schattiger. Der dunkle Wald in der Mitte hat den Sternenhimmel in sich, aber man könnte es auch als Zähne interpretieren. Der Sternenhimmel könnte das Gefühl von Leere sein, außerdem mag ich den Hinweis auf den „Sternenhimmel“ von van Gogh. Keine Frage, wir sind an die Grenzen der Vernunft gegangen, wir sind sehr zufrieden mit ihrer Arbeit!

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Welche Musik hört ihr denn privat?

Geirmund: Alles und nichts. Ich bin sehr mit klassischer Musik verbunden und ganz besonders mit Bach. Gleichzeitig mag ich aber auch schräge elektronische Musik, also generell alles was für mich gut klingt.

Die Presse nennt eure Musik oft „Folk Punk“, was ist eure persönliche Sicht auf Punk Rock und seht ihr Übereinstimmungen zu GLITTERTIND?

Torbjørn: Ich höre ebenfalls viel unterschiedliche Musik. Mittlerweile hauptsächlich Folk und Folk Rock, aber während meiner Jugend hörte ich viel Punk Rock und Metal. Punk Rock hatte schon immer einen Einfluss auf mein Songwriting und meine Art über Musik zu denken. Wie auch immer „Djevelsvart“ resultiert ja aus den Einflüssen von sechs verschiedenen Personen. Aber den größten Einfluss hat schon Folk und Rock und natürlich Geirmunds Hintergrund mit der Erschaffung von Soundtracks für TV und Kinofilme.

Die letzten Worte gehören euch- eine Nachricht von GLITTERTIND an die Leser von metal.de.

Torbjørn: Ich hoffe, dass viele Leute die uns schon kannten und unsere alten Sachen vielleicht nicht so mochten, einfach mal in unser neues Album reinhören. Und ich hoffe, dass unsere treuen alten Fans das Album mögen. Danke, dass ihr Interesse an uns gezeigt und das Interview bis zum Ende gelesen habt. Hoffentlich sehen wir uns bald mal in Deutschland.

Danke an beide, Metal.de wünscht viel Erfolg für die Zukunft!

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04.12.2013

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