Doom Over Bielefeld IV
Zatokrev, Valborg und Sardonis live in Bielefeld

Konzertbericht

Billing: Sardonis, Valborg und Zatokrev
Konzert vom 2011-03-26 | Falkendom, Bielefeld

Doom Over Bielefeld IV

VALBORG

Die Bonner VALBORG, eine Band aus dem Zeitgeister-Kollektiv, dem auch KLABAUTAMANN, ISLAND, WOBURN HOUSE und einige andere Bands angehören, sagen es zwar nicht – aber sie sind mit ihrem neuen Album „Barbarian“ hier, das am 30. April erscheint. Wortkarg, aber freundlich („Hallo, wir sind Valborg aus Bonn“ ist schon putzig, aber „Leider kein ‚I Am Space‘, aber ihr werdet mit dem Po wackeln“ ist wirklich ungewöhnlich niedlich…) beginnt das Trio mit „Nekrodepression“ einen einstündigen Gig, den man nur als rundherum gelungen bezeichnen kann. Der Sound ist eine Wucht und kommt der Musik der Band unheimlich entgegen. Irgendwo zwischen HELLHAMMER und VED BUENS ENDE pendeln sich Kreativbombe und Gitarrist Christian Kolf, der ghoulisch schauende Bassist Jan Buckard und Multiinstrumentalist Florian Toyka am Schlagzeug ein. Doom Over Bielefeld IVDas heißt konkret: Einfache, donnernd groovende Riffs auf einer Siebensaitergitarre (auch die noch tiefer gestimmt), dazu erstaunlich progressives Schlagzeug mit einer Menge swingender Offbeat-Einlagen, die fast zum Tanzen animieren, und ein finsteres Bassgewummere am unteren Ende der Frequenzskala. Akustische Intermezzi passen zwar nicht so recht ins Bild, sorgen aber dafür, dass VALBORG einen hohen künstlerischen Anspruch halten und ihren Gig abwechslungsreich halten können. Die Saitenfraktion wechselt sich außerdem damit ab, Textfetzen in das fleißig bangende Publikum zu schleudern, die das Songmaterial atmosphärisch unterstützen. Das funktioniert gerade bei den vielen neuen Songs, die neben Material von den beiden Vorgängern den Großteil des Sets ausmachen, bestens: „Zyklop“, „Tempelberg“, „Ich Fresse Die Alte Sommernacht“, „Massaker In Sankt Urstein“ oder „Dead Flowers On A Demongrave“ klingen genau so, wie es ihre präzise berechneten Titel suggerieren. VALBORG scheinen, wenn „Barbarian“ das hält, was die Liveperformance verspricht, ihr erprobtes Konzept von kurzen Songs mit eindrucksvollen Riffs ausgebaut, verfeinert und perfektioniert zu haben. Das Publikum geht darauf zurecht mächtig steil, auch wenn es die neuen Tracks noch gar nicht kennt. Das interessiert keinen, weil VALBORG schlicht mitreißend sind und beeindruckend gut eingespielt wirken. Wenn man das so sieht, hört und erlebt, wünscht man sich, es gäbe mehr solcher Bands. Eine Stunde geballte Musikalität.

 

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29.03.2011

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