Hope Is Human Tour 2017
Lacrimas Profundere und A Live Divided live in Bochum

Konzertbericht

Billing: Lacrimas Profundere und A Life Divided
Konzert vom 21.01.2016 | Matrix, Bochum

Als LACRIMAS PROFUNDERE und A LIFE DIVIDED für ihre Doppel-Headliner-Tour halt in Bochum machen, beginnt der Abend für den Schreiber dieser Zeilen ziemlich chaotisch. Manchmal soll es wohl einfach nicht sein.

Chaos bei der Anfahrt

19:30 Uhr hole ich den Kollegen Fotograf vom Bochumer Hauptbahnhof ab. Konzertbeginn in der Matrix ist für 20:00 Uhr angesetzt. Das Navi sagt eine Fahrzeit von knapp 15 Minuten voraus. Das ist zu schaffen. Zehn Minuten später kurven wir durch ein Wohnviertel. „Das sieht hier irgendwie falsch aus“, höre ich vom Beifahrersitz. Kurz das Navi gecheckt und siehe da: Das Gerät hat aus einem unerfindlichen Grund den Bochumer Stadtteil Querenburg als Etappenziel eingegeben. Nach einer fixer Neujustierung geht’s ab zur Matrix. An der Location angekommen sind wir bereits eine knappe Viertelstunde zu spät. Die Parkplatzsuche gestaltet sich aber alles andere als einfach. Anscheinend möchte die halbe Stadt an diesem Samstagabend beim anliegenden Real einkaufen. Plötzlich entdecke ich ein Mutter-Tochter-Gespann mit prall gefüllten Einkaufstüten. Die müssen wohl auf dem Weg zum Auto sein! Also hin da und den Platz sichern.

Wir betreten das Matrix und melden uns brav an der Kasse. „Auf der Gästeliste hier steht ihr nicht, aber vielleicht seid ihr ja woanders rein gerutscht“, lässt uns die Kassiererin wissen. Nachdem sie alle Listen abgegrast hat, hat sie unsere Namen immer noch nicht gefunden. Auch die ausgedruckte Bestätigung der Akkreditierung überzeugt sie nicht ganz. Ein paar Minuten später steht der Chef des Ladens an der Kasse. Er gibt kurz und bündig bekannt: „Schreib die beiden mal mit auf.“ Also den Fotopass eingesackt und endlich kann’s los gehen!

Der Laden kocht

A LIFE DIVIDED sind bereits seit einer halben Stunde dran. „Mit dem Comedy-Programm sind wir damit durch“, verlautet Sänger JP gerade.  Es folgt die Ballade „Our Apologies“, bei der das Publikum ordentlich mitklatscht. A LIFE DIVIDED haben ihre bisherige Spielzeit offensichtlich gut genutzt, um den leider nur halbvollen Laden in Fahrt zu bringen. Als nächstes schnallt sich JP eine Gitarre um und die Band heizt den Fans mit einem ordentliche Groove-Rocker ein. Der Sound ist etwas arg basslastig. Den Spaß der Anwesenden trübt das aber nicht. Die zeigen sich außerdem als sehr treue Fans der Band. Auf die Frage, wer denn schon mal auf einem A LIFE DIVIDED-Konzert war, hebt ein Großteil des Publikums die Hände.  Die „Whohoho“-Mitsingspielchen – inklusive „Das geht noch Lauter!“-Forderung – kommen ebenfalls gut an. Eine kleine Unterbrechung wird humorvoll überspielt: „Wir planen ja immer etwas Pannenzeit ein. An Abenden wie heute, zahlt sich das aus!“

A Life Divided in Bochum 2017 (Foto von Markus Lauert)

A Life Divided in Bochum 2017 (Foto von Markus Lauert)

LACRIMAS PROFUNDERE gegen den Zuschauerschwund

Nach dieser soliden Show und einer angenehm kurzen Umbaupause, betreten LACRIMAS PROFUNDERE die Bühne. Obwohl sich ein Teil des Publikums augenscheinlich bereits auf den Heimweg gemacht hat, geben die Düster-Rocker von Anfang an 100%. Besonders beeindruckt das bei Gitarrist Tony Berger. Denn der hilft zur Zeit bei A LIFE DIVIDED aus und muss pro Abend zwei volle Shows absolvieren. Hut ab! Nach einem gemächlichen Einstieg, gehen LACRIMAS PROFUNDERE mit dem Titelsong von „Antiadore“ in die Vollen. Besagtes Album bestimmt gemeinsam mit der neuen Platte „Hope Is Here“ die Setlist des heutigen Abends. Sänger Rob Vitacca ist stimmlich durchweg sicher. Nach dem dritten Song begrüßt er das Publikum und kündigt als nächstes „The Worship Of Counting Down“ an. Anschließend folgt „My Halo Ground“ und Rob fordert einen extra dicken Applaus für Bandgründer Oliver Nikolas Schmid ein. Dessen Dauergrinsen wird daraufhin noch breiter.

Lacrimas Profundere live in Bochum 2017 (Foto von Markus Lauert)

Lacrimas Profundere live in Bochum 2017 (Foto von Markus Lauert)

Ein wenig Nostalgie muss sein

Mit „My Velvet Little Darkness“ folgt der erste Ausflug in die Zeit, als noch Christopher Schmid Sänger der Band war. Die Fans feiern den kleinen Nostalgietrip ordentlich ab. Auf der Bühne steigen die Temperaturen derweil wohl an. Sänger Rob verabschiedet sich nicht nur von seinem Hut, auch die Lederjacke muss weichen. Bei der Ballade „Heads Held High“ wird im Publikum lautstark mitgesungen. Als sich Rob eine Akustikgitarre umhäng, wendet er sich an die Zuschauer: „Dieser Song ist im Nightliner entstanden. Wir waren alle so zufrieden, dass wir uns sofort dazu entschlossen haben, den als erste Single aus dem Album zu veröffentlichen.“ Es folgt der Titelsong von „Hope Is Here“.

Lacrimas Profundere live in Bochum 2017 (Foto von Markus Lauert)

Lacrimas Profundere live in Bochum 2017 (Foto von Markus Lauert)

Intime Atmosphäre und deftige Rocker

Bis auf Rob und Bassist Christoph Schepperle verlässt die Band danach die Bühne. „Der letzte Song des neuen Albums bedeutet mir sehr viel“, gibt Rob zu verstehen. Bei intimer Atmosphäre legt er sich für „Black Moon“ noch mal richtig ins Zeug. Mit „Again It’s Over“ folgt noch ein Hit von der „Filthy Notes For Frozen Hearts“, bei dem Rob seine Zeit für eine Menge Posing nutzt. Mit „Amber Girl“ gibt es auch noch was von „Ave End“ zu hören. Den Song nutzt der charismatische Frontmann, um den Rest von LACRIMAS PROFUNDERE vorzustellen. Vor dem Zugabenteil wird mit „Dead To Me“ noch mal deftig gerockt. Das geduldig wartende Publikum wird mit „Ave End“ belohnt. Danach ist aber endgültig Schluss.

Die „Hope Is Human“-Tour lässt bei ihrem Abstecher in Bochum alle Fans glücklich zurück. Wer auf düstere Rock-Klänge steht, bekam zwei volle Shows von Bands, die ihr Handwerk verstehen. Nur warum LACRIMAS PROFUNDERE mit Zuschauerschwund zu kämpfen hatten, bleibt ein ungelöstes Rätsel.

26.01.2017

"Irgendeiner wartet immer."

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