Omega Massif
live in Siegen 2014

Konzertbericht

Billing: Corsair, Omega Massif und Wolves Carry My Name
Konzert vom 2014-02-28 | Vortex, Siegen

 

Omega Massif

Omega Massif

Spät ist es geworden. 22:45 sagt die Uhr, als OMEGA MASSIF der rund 200 Mann starken Meute ein akustisches Koffein-Pflaster in Form des Debüt-Openers „In der Mine“ entgegenschleudern. Ab jetzt darf geschürft werden. Allerdings lediglich im minimalistischen Schein zweier Grubenleuchten, versteht sich. Für den geneigten Hobby-Fotografen mag die Lichtshow einen absoluten Albtraum darstellen, dennoch erweist sie sich seit jeher als einzig passende Untermalung für diese Art von Musik. Diese zeugt bei OMEGA MASSIF bekanntlich von einer Menge Ecken und Kanten – und einer ganzen Portion Dreck. Mit ihren dröhnend-walzigen Erzeugnissen führen uns die Gitarristen Andreas Schmittfull und Michael Melchers, Basser Boris Bilic und Schlagzeuger Christof Rath in den nächsten 70 Minuten einmal quer durch die Mine, hinaus in die Welt der Berge.

Omega Massif

Nach dem gewaltigen Neunminüter brennt man mit „Aura“ auch schon das nächste Feuerwerk ab. Erstmals kommt hier Schmittfulls E-Bow zum Einsatz, welcher in Kombination mit massigem Delay längst zu einem musikalischen Charakteristikum der Würzburger geworden ist. Die dabei entstehenden Klangwelten lassen einen doch glatt die Notwendigkeit der Keyboardnutzung manch anderer Post-Metal-Bands hinterfragen. Denn was die vier Herren hier aus ihren Instrumenten herausholen, wird ausnahmslos euphorisch bejubelt und manch überwältigtes Gesicht bestätigt, dass OMEGA MASSIF live nun mal eine Klasse für sich sind.

Omega Massif

Dazu gehört seit dem „Denovali Swingfest ’13“ leider auch eine gewisse Pannenserie. Da ich nicht gewillt bin, hier eine Chronik der Missgeschicke aufzuführen, behaupte ich mal, dass es Schlimmeres gibt als eine gerissene Saite, die Schmittfull nach dem dritten Song in Rekordzeit auswechselt. Publikum und Bandkollegen nehmen’s mit Humor, so beginnt Melchers derweil ein dreiminütiges Super-Special-Extended-Intro (bestehend aus einer Note) zu „Ursus Arctos“. Alles wieder gut, macht die Jungs ja auch irgendwo sympathisch. Und weiter geht der Abriss, indem man sich durch die beiden Studioalben „Geisterstadt“ & „Karpatia“ spielt, während das Demo- und Split-Material weitgehend auf der Strecke bleibt.

Omega Massif

Bereits aus Demo-Zeiten stammt in seiner Ursprungsversion allerdings der Koloss „Unter Null“, mit welchem man den regulären Teil des heutigen Sets abschließt. Dieses hat seit dem Erscheinen von „Karpatia“ 2011 übrigens keinerlei Umstrukturierung erfahren, was man aber dahingehend verzeihen kann, dass OMEGA MASSIF hier wirklich die Crème de la Crème ihres Schaffens darbieten. Entsprechend kommen die Franken dann für „Arcanum“ noch einmal zurück auf die Bühne und der Abend mündet in einer post-rockig anmutenden Clean-Gitarren-Klimax, die kurz vor der Eruption verstummt und den Zuschauer mit einem (Achtung: Gebirgswitz!) Cliffhanger zurücklässt. Feeling like 5 vor 12. Nein wirklich, es IST 5 vor 12. Gute Nacht.

Galerie mit 18 Bildern: Omega Massif - Omega Massif - live in Siegen 2014

Setlist:

  • In der Mine
  • Aura
  • Wölfe
  • Ursus Arctos
  • Exodus
  • Im Karst
  • Unter Null
  • Arcanum

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25.03.2014

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