



Bandkopf Tom Schmidt hat mit seinem Projekt ANCST musikalisch schon so ziemlich alles von Black Metal über Crust bis Ambient gemacht. Mit den letzten beiden Alben „Summits Of Despondency“ und „Culture Of Brutality“ hat sich der musikalische Erguss wieder stark in moderne Death Metal-Gefilde begeben und sich auch deutlich von Black Metal-Einflüssen gelöst.
„Dominion“ brät als EP mit gut 25 Minuten Spielzeit ordentlich und fängt eine Menge Aggression ein. Die einzelnen Songs variieren zwischen modernem Death Metal mit leichtem Metalcore-Einschlag und erinnern gerne an deutsche Szenevertreter wie HEAVEN SHALL BURN oder NEAERA. Der kraftvoll stampfende Track „A Testament“ erinnert vor allem mit seinen brutalen Breakdowns an HEAVEN SHALL BURN zu Beginn ihrer Karriere und fängt auf seine Weise die Nostalgie der Jahrtausendwende im Metalcore, etwa zu Zeiten von „The Split Program“, recht authentisch ein.
„Dominion“ – kurzweilig, vielschichtig, Ancst kann sehr unterhaltsam sein.
Die restlichen Songs fügen sich gut in das Konzept der EP ein und bewegen sich überwiegend in flottem Tempo. Trotz durchweg guter Kompositionen mit viel Raum für Tempowechsel, vielen melodischen Parts, charismatischem Gesang und klanglichem Gesamtpaket überzeugen nicht alle Songs gleichgermaßen, wie das bereits erwähnte „A Testament“, das mit einem getragenen Intro startende „Divide And Conquer“ oder der knallige Titeltrack und Opener „Dominion“.
Im Großen und Ganzen macht Tom mit der EP-Veröffentlichung von „Dominion“ nichts falsch und es ist auch nicht verwunderlich, dass bei der Menge an Output nicht nur Übersongs ihren Weg auf die Scheibe gefunden haben. Wer die letzten Veröffentlichungen von ANCST mochte und sich das Ganze gut im modernen Death Metal/Metalcore-Setting vorstellen kann, der darf bedenkenlos zugreifen.
Die Review kann ich persönlich nur bedingt so unterschreiben, ist es doch meines Erachtens vielmehr und gerade der DM Anteil, welcher zu Gunsten von New School HC und crusty BM deutlich zurückgefahren wurde. Der massive Death/Grind Bastard der letzten Full Length ist hier so nicht mehr greifbar. Alles in allem also mehr „Moloch“, wie beispielsweise „Shakles …“ eindrucksvoll unter Beweis stellt. Und klar gibt es den ein, oder anderen Beatdown, dann aber eher in besagtem New School Rahmen.
Mich erinnert das hier auch sehr stark an die Metalcore-Welle um die 2000er herum was ich durchaus nicht uncharmant finde. Inwieweit sich die BM-/DM-Anteile verschoben haben vermag ich nicht zu beurteilen da ich den Backkatalog der Band nicht wirklich kenne aber vom letzten Hören (Ghosts…) habe ich Ancst auch mehr in Richtung BM/Crust in Erinnerung.