Ayreon vs. Avantasia - Elected (EP)

Review

Von der Öffentlichkeit wurde die zeitgleiche Veröffentlichung der Star-schwangeren Metal-Oper-Konzeptwerke „01011001“ und „The Scarecrow“ zum großen Kampf der Giganten hochstilisiert. Und natürlich versuchte man aus der vermeintlichen Rivalität zwischen den beiden kreativen Köpfen eine große Boulevard-Story zu machen. Dass die Betroffenen den Konkurrenzkampf um Hörergunst und Verkaufszahlen dagegen eher sportlich sehen, zeigt diese gemeinsame Veröffentlichung, für die der Holländer Arjen Anthony Lucassen seinen AVANTASIA-Kollegen Tobias Sammet als Gastsänger ins Studio eingeladen hat.

Im Duett haben die beiden eine umgetextete Coverversion des ALICE COOPER-Stücks „Elected“ eingesungen, die sich absolut hören lassen kann. Mit viel augenzwinkerndem Humor nehmen sich die beiden selbst und gegenseitig auf die Schippe und scheinen bei der gemeinsamen Arbeit eine Menge Spaß gehabt zu haben. Dazu passt auch der nur oberflächlich betrachtet kämpferische Propaganda-Text, der das im Zeitungslayout gehaltene Artwork ziert.

Obwohl die EP offiziell unter dem Namen AYREON VS. AVANTASIA firmiert, kann man doch eher von einem AYREON-Werk mit Tobi Sammet als Gastsänger sprechen. Die Bonus-Stücke stammen alle aus dem AYREON-Lager und dürften folgerichtig nur für echte Lucassen-Fans interessant sein. „Ride The Comet“ wurde direkt dem „01011001“-Album entnommen, dazu kommen noch akustische Versionen von „E=mc²“ und „Day Six: Childhood“ (die Originalfassung entstammt dem „The Human Equation“-Album). Bei beiden liefert Marjan Welman eine hervorragende Gesangsleistung ab, wirklich essenziell sind beide Stücke jedoch nicht.

Der Ansatz der „Elected“-EP ist ziemlich interessant und hätte die Möglichkeit geboten, Fans der jeweiligen Gegenpartei auch für das eigene Schaffen zu begeistern. Da jedoch keine AVANTASIA-Bonustracks vertreten sind, ist der Kaufanreiz für die Tobi Sammet-Fans nicht sonderlich hoch und „Elected“ verkommt zu einem Goodie für die AYREON-Fraktion. Vermutlich dürfte es an der geschäftlichen Kooperationsbereitschaft der beiden Plattenfirmen gelegen haben, dass keine weitergehende Kooperation möglich war, schade ist diese verpasste Gelegenheit trotzdem.

In erster Linie lohnt sich der Kauf tatsächlich wegen dem interessanten Titelsong. Ob dieser alleine den Kaufpreis jedoch rechtfertigt, muss der Fan selbst entscheiden.

09.05.2008

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