Buckcherry - Roar Like Thunder

Soundcheck Juni 2025# 19

Seit ihrer Gründung im Jahr 1995 entwickeln sich BUCKCHERRY stetig weiter. Mit Alben wie „15“ (2005) und „Warpaint“ (2019) etablierten sie sich in der Rockszene. In den letzten Jahren, insbesondere mit „Vol. 10“ (2023), kehrte die Band zu ihren Wurzeln zurück. „Roar Like Thunder“ setzt diesen Trend fort.

Routinierte Handwerkskunst

Mit ihrem elften Studioalbum präsentiert die Band erneut ihre gewohnte Mischung aus Leidenschaft und routinierter Handwerkskunst. Ein unerschütterlicher Glaube an den Rock ’n‘ Roll durchzieht die Songs. Die US-Amerikaner beschreiben das Album selbst als „pure, uncut Rock-’n’-Roll-Music“, die ihre Fans schon lange erwarten. Und genau das liefern sie: ehrlich, direkt, ohne Schnickschnack. Die Zusammenarbeit mit Produzent Marti Frederiksen, bekannt für seine Arbeit mit AEROSMITH und MÖTLEY CRÜE, sorgt für einen klaren, druckvollen Sound, der perfekt einfängt, wofür BUCKCHERRY stehen. Tracks wie „I Go Boom“ und „Blackout“ zeigen die Truppe in Bestform: kraftvolle Riffs, treibende Rhythmen und der markante Gesang von Josh Todd, der auch nach all den Jahren nichts an Intensität verloren hat. Der Titelsong der Scheibe entfaltet sich mit einer stampfenden Energie, die an einen entgleisenden Zug erinnert – wild und ungestüm.

BUCKCHERRY schwingen die Klischee-Keule

Leider setzen BUCKCHERRY dabei kaum neue Akzente. Die Texte behandeln zwar persönliche Themen, kratzen jedoch nur an der Oberfläche und bieten wenig Tiefe. Da stellt sich direkt die Frage, ob ein Song wie „Talkin‘ Bout Sex“ mit dem eher peinlich wirkenden Hintergrundgestöhne nötig ist, um die ungezähmte Attitüde zu untermauern. Schon klar, „Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll“ und so … Aber die Klischee-Keule hätte getrost in der Schublade bei den Sextoys bleiben können.

Solide gebrüllt

„Roar Like Thunder“ präsentiert sich als solides Album für alle, die den authentischen Rock ’n’ Roll lieben. BUCKCHERRY liefern abermals ab, lassen jedoch frische Impulse vermissen. Wer das pure Rock-Temperament der Band schätzt, darf diese Veröffentlichung gerne in seine Medienbibliothek aufnehmen.