Carnifex - Necromanteum

Review

Galerie mit 18 Bildern: Carnifex - Human Target EU/UK Tour 2020 in Berlin

CARNIFEX nehmen uns mit ins „Necromanteum“. Glaubt man dem Cover-Artwork, ist alleine das Tor zu dieser Stätte größer als so mancher Dom. An Größe gewonnen hat auch die Band aus San Diego, die einst als generische Deathcore-Truppe an den Start ging, heute aber mit orchestralem Ambiente, viel Groove und frickelnden Gitarren punkten kann.

Auf dieses Ziel CARNIFEX steuern spätestens seit „World War X“ mit zunehmender Präzision zu. Die Rekrutierung von Neal Tiemann, der Jordan Lockrey nachfolgt, hat sich in diesem Punkt als Glückgriff erwiesen. Denn der ehemalige DEVILDRIVER-Gitarrist pumpt in den Sound des Quintetts eine ordentliche Ladung Groove, was die Band auf den letzten Alben zugunsten ratternder Frickelattacken vernachlässigt hatte.

Ein Ausflug zum „Necromanteum“

„Necromanteum“ entfaltet dadurch einen druckvollen Punch und verbindet diesen gekonnt mit den symphonischen Elementen, die inzwischen zum CARNIFEX-Standard gehören. Schlagzeuger Shawn Cameron betreut diese und gestaltet sie in theatralischer wie auch atmosphärisch stimmiger Weise.

Meistens läuft es aber, bleiben wir beim Begriff „Standard“, auf das Gleiche hinaus: Die Tracks stampfen, angetrieben von technisch ausgefeilten Drums und Leads, auf einen orchestral unterlegten Höhepunkt zu, in dem alle Spuren zusammenlaufen. Leider gelingt es der Produktion in diesen Momenten nicht, einen klaren Sound zu zeichnen, der alle Details zur Geltung bringt. Die symphonischen Parts verschwimmen dadurch oft zu einem brachial wabernden Krachgewitter, in dem die jeweiligen Charakteristika der Songs untergehen.

CARNIFEX setzen trotz Potential auf Standards

Mit dem Titeltrack und der Single „Death’s Forgotten Children“ gelingt es CARNIFEX, die angesprochene Formelhaftigkeit zu durchbrechen. An diesen Tracks ist zu erkennen, welches Potential in der Band steckt. Wo andere Symphonic-Deathcore-Bands wie SHADOW OF INTENT oder FLESHGOD APOCALYPSE auf gewaltigen Bombast oder hochkomplexe Songstrukturen setzen, glänzen CARNIFEX durch stampfenden Groove und eine dichte Atmosphäre.

Mit „Necromanteum“ liefert die Band nicht nur ein solides Werk ab, sondern präsentiert sich aufgeräumter und fokussierter. CARNIFEX haben ihren Stil gefunden und diesen konsequent ausgebaut. Auch wenn es noch an Hits mangelt, weiß dieser Ausflug in eine überdimensionierte wie undurchsichtige Begräbnisstätte durchaus zu unterhalten.

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30.10.2023

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