Common Grave (IT) - Il Male Di Vivere

Review

COMMON GRAVE, da klingelte etwas bei mir und siehe da, es gibt eine deutsche Death Metal Band diesen Namens, deren Album irgendwo in den Weiten meines CD-Regals rumspukt. Aber haben die Süddeutschen etwa ihren Stil geändert und spielen neuerdings Black Metal? Nein, da stimmt was nicht, als noch mal das informative Internet befragt und schwupps war klar, die mir vorliegenden COMMON GRAVE stammen aus Italien und bringen mit „Il Male Di Vivere“ ihr Debütalbum auf den Markt.

Soweit klingt das Ganze ja noch mäßig spektakulär und so konnte ich, ohne größere Erwartungen, die Platte einlegen und musste sogleich innehalten. Was ist das? Ich hatte mit viel gerechnet, aber eigentlich eher mit negativen Aspekten und nicht mit einem derartigen Hammer. Im weitesten Sinne könnte man die Italiener in Richtung melancholischen Schwarzmetalls drängen, doch würde das lediglich die Stimmung der Platte umreißen, jedoch die technischen Fähigkeiten der Mannen untergraben. Hier gibt es nicht über die Maßen ausgereizte Monotonie, sondern eine abwechslungsreiche, klasse produzierte Scheibe, die keinen Mangel an ergreifenden Momenten bietet. Kitschig? Nein, absolut nicht! Die Band legt zwar großen Wert auf Melodien, doch weder in übertriebenem Maße, noch beeinträchtigt das die Härte der Platte. „Il Male Di Vivere“ kommt ohne platte Keyboards oder süffige Melodien aus, sondern liefert großes Kino, das gerade durch die Gitarrenarbeit an Dramatik und Spannung gewinnt. Dass sie dann noch einen derartig guten Drummer haben, der oft genug seine Fähigkeiten unter Beweis stellt, ist eine weitere Stärke der Jungs. Auch die Variation in Sachen Tempo steht COMMON GRAVE sehr gut zu Gesicht, ab und an mal etwas schneller, hauptsächlich aber im Midtempo werden die epischen Stücke vorgetragen.

Vorwerfen kann ich dem Quintett sehr wenig, hier und da gibt es sicherlich etwas zu verbessern, das sei mal am Rande erwähnt. Eventuell könnte man noch ein klein wenig an der Idee mit den Akustik-Parts arbeiten, die einen Song in den nächsten überleiten und so das Album zusammenhalten, hier ist es selten mal der Fall, dass ich mich ansatzweise gelangweilt fühle, aber das war es auch schon.

„Il Male Di Vivere“ ist ein vielschichtiges Album, welches die enormen Fähigkeiten der Musiker gut heraushebt, dabei aber kein bisschen an Atmosphäre einbüßt. Wer sich ein bisschen dahintreiben lassen will, eine bedrückende Stimmung auch ohne übertriebene Monotonie zu schätzen weiß, der sollte sich dieses Debütalbum mal vornehmen, es wird die wenigsten enttäuschen!

17.04.2009

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