Crystal Ball - Dawnbreaker

Review

Galerie mit 21 Bildern: Crystal Ball - Rhön Rock Open Air 2022

Sechs Jahre haben die Schweizer CRYSTALL BALL ihre Fans warten lassen. Nun steht mit „Dawnbreaker“ das neue und mittlerweile siebte Langeisen der Truppe in den Regalen. Die Band, die sich mit Steven Mageney einen neuen Sänger an Bord geholt hat, bietet auf ihrem neuen Werk (in der mir vorliegenden Limited Edition) 13 klassisch angehauchte Tracks, die sich im Schnittfeld von Melodic und Power Metal sowie Hard Rock bewegen.

Die Platte beginnt mit einer Metal-Version der berühmten Anfangsmelodie von Richard Strauss‘ „Also sprach Zarathustra“. Warum, weiß ich nicht. Ist aber so (eine inhaltliche Verbindung zu Nietzsche lässt sich anhand der Lyrics für mich nicht konstruieren). Hin oder her: Danach wird es  glücklicherweise zackiger, das anschließende „Break Of Dawn“ beginnt mit griffigem Metal-Riffing und entwickelt sich in der Folge zu einer melodischen (Power-)Metal-Nummer, die zwar nicht mit Innovation, dafür aber mit handwerklicher Souveränität und Eingängigkeit überzeugen kann.

In der Folge wird etwas Tempo rausgenommen, über die Zwischenstationen „Anyone Can Be A Hero“ (Marke 80s-Heavy-Stampfer) und „The Brothers Were Right“ (Halb-Akustik-Stadion-Hard-Rock) gelangt der Hörer zur  Quotenballade „Eternal Flame“. Und die ist so, wie Heavy-Metal-Balladen eben sind: etwas zu schnulzig und mit übertriebenem Pathos, aber dennoch irgendwie liebenswert. Mit selbigem Song wollen CRYSTALL BALL übrigens beim Schweizer Vorausscheid des Eurovision Songcontest antreten. Dafür musste der Track allerdings noch um 46 Sekunden gekürzt werden, um auf die geforderte Maximal-Spielzeit von drei Minuten zu kommen. Finde ich irgendwie „un-Metal“. Aber naja.

Cool sind im weiteren Verlauf allerdings die Lyrics, die kein Heavy-Metal-Klischee auslassen. Und so muss man immer wieder schmunzeln, wenn einem Neu-Sänger Mageney Textzeilen wie „So you like it heavy, all around the clock. Hard yet steady, we’re hungry to rock“ serviert. Insgesamt gesehen macht der neue Mann am Mikro seine Sache aber wirklich sehr ordentlich, wenngleich mir manche Gesangs-Passagen ein wenig dünn erscheinen – das kann aber auch der Abmischung geschuldet sein.

Mit dem etwas langsameren „The Brothers Were Right“ und dem zu Beginn an ANNIHILATOR erinnernden „Walls Fall Down“ hält die Platte weitere solide Nummern bereit, absolutes Highlight ist aber das flotte „Power Pack“: Nach prolligem Akustik-Auftakt nimmt der Song ordentlich Fahrt auf und bietet griffige Licks, einen schmissigen Refrain und zwischendurch sogar ein kleines Basssolo – definitiv der stärkste Track auf „Dawnbreaker“. Ein wirklicher Durchhänger findet sich auch bei den restlichen Tracks nicht – aber ebenso auch keinen nennenswert großartiger Moment. Am ehesten bleibt noch das verhältnismäßig abwechslungsreiche „Touch The Sky“ hängen.

Was den Sound der Scheibe anbelangt, gibt es beim Schlagzeug ein paar Defizite. So klingen Snare und Basstrommel für meinen Geschmack etwas zu komprimiert – was den „Trueness-Faktor“ der ganzen Angelegenheit etwas einschränkt. Insgesamt ist die Abmischung dem Material aber angemessen. Bleibt zu konstatieren, dass man im Fall von „Dawnbreaker“ vielleicht nicht unbedingt von einem herausragenden, aber definitiv von einem starken Comeback und einer runden Sache sprechen kann. Und so können mir die Schweizer – einigen etwas schwächeren Momenten auf „Dawnbreaker“ zum Trrotz – sieben Punkte aus dem Kreuz leiern. Fans der Truppe, aber auch Liebhaber artverwandter Formationen wie PRETTY MAIDS, HELLOWEEN oder AXXIS sollten die Scheibe unbedingt antesten.

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04.12.2013

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2 Kommentare zu Crystal Ball - Dawnbreaker

  1. Fabian sagt:

    Echt jetzt? CRYSTAL BALL klingen nun wie HALLOWEEN??? Komisch…früher klangen sie eher nach HELLOWEEN 😉 Aber ich fände solch einen Stielwechsel durchaus cool und mutig 😉

  2. Anton Kostudis sagt:

    Peinlich, peinlich. Danke.