Epica - The Alchemy Project

Review

Galerie mit 32 Bildern: Epica - Metal Hammer Paradise 2023

EPICA haben den „Omega“-Zyklus erfolgreich abgeschlossen und zudem mit der Kompilation „We Still Take You With Us“ ihr Frühwerk noch einmal Revue passieren lassen. Nun blicken sie mit altem neuen Label, es geht von Nuclear Blast rüber zu Atomic Fire, nach vorne und veröffentlichen eine ganz besondere EP. Auf „The Alchemy Project“ haben sie sich mit allerlei befreundeten Künstlern und Künstlerinnen zusammen getan, um sieben Songs mit diesen zu schreiben. Klingt spannend? Ist es auch!

EPICA & Friends – Wenn die Symphonic-Metal-Meister zum Gastspiel laden

Herausgekommen sind dabei Stücke, bei denen die Featuregäste nicht nur das einspielen und einsingen, was EPICA ihnen vorgeben, sondern die Songwriting-Session wurde mit ihnen zusammen gestaltet. Dementsprechend divers gestaltet sich der hier vorliegende Langspieler auch.

Mit „The Great Tribulation“ fängt es direkt sehr brachial an und das ist auch kein Wunder, denn dieser Song ist in Zusammenarbeit mit FLESHGOD APOCALYPSE entstanden. Die italienischen Symphonic-Deather drücken dem EPICA-Sound noch eine ganze Spur mehr Bombast auf, sofern das überhaupt möglich ist. Zudem hat der Song eine ganz klare Death-Metal-Schlagseite und klingt trotz der ähnlichen Grundausrichtung beider Bands unverwechselbar nach deren Symbiose.

„Wake The World“ ist dahingegen eher eine ruhigere Nummer, welche mit Phil Lanzon von URIAH HEEP am Keyboard aufwarten kann. Gesanglich wird Simone Simons hier von Tommy Karevik (KAMELOT) unterstützt. Das Stück hat, insbesondere wegen des Keyboard-Sounds Lanzons, definitiv AYREON-Vibe und könnte auch aus Arjen Lucassens Feder stammen.

Auf „The Alchemy Project“ wird Diversität groß geschrieben

„The Final Lullaby“ begrügt Jørgen Munkeby von SHINING am Saxofon und als Sänger. Damit ist, was sicherlich schon bei der Erwähnung des Instrumentes klar war, nicht die schwedische Schwarzwurst-Kapelle gemeint, sondern die norwegischen Blackjazzer. Hier fällt das Feature aber recht unscheinbar aus.

„Sirens – Of Blood And Water“ ist dahingegen ein wahres Fest für Fans von Metal-Sängerinnen, so wird Simone Simons hier von Charlotte Wessels (ex-DELAIN) und MYRKUR unterstützt und bildet mit diesen einen mächtigen Chor, der tatsächlich etwas von den titelgebenden Sirenen hat.

Für „Death Is Not The End“ haben EPICA ein bisschen in der erweiterten Familie gewildert und Mark Schiphorst von MAYAN an der Gitarre dazu geholt. Zudem gesellt sich Björn Strid (SOILWORK, THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA) dazu, welcher einmal mehr beweist, dass er über so ziemlich alles singen kann und es sich einfach famos anhört. Bei so viel geballter Melodic-Death-Metal-Power ist es auch kein Wunder, dass der Song dementsprechend an Härte und Drive gewinnt.

EPICA haben die Gäste nicht zum Selbstzweck eingeladen

Auf „The Alchemy Project“ verschmilzt im wahren Sinne der Stil der eingeladenen Gäste mit dem von EPICA. Das wird beim knackig-kurzen „Human Devastation“ besonders deutlich, auf welchem sich Henri Sattler von GOD DETHRONED und Sven de Caluwé von ABORTED die Ehre geben. Das Ergebnis hört sich folgerichtig so an, als hätten EPICA ihren ersten reinrassigen Death-Metal-Track geschrieben. Simone Simons hat Pause, es gibt eine volle Breitseite niederländisch/belgisches Todesblei auf die Ohren.

Wer dann beim abschließenden „The Miner“ auf Grund der melancholischen Töne sofort an INSOMNIUM denkt, der hat vollkommen recht, denn neben Roel van Helden (POWERWOLF) und Asim Searah (DAMNATION PLAN) hat hier auch Niilo Sevänen mitgewirkt, der bei den Finnischen Melo-Deathern den Viersaiter bedient und am Mikrofon steht. Asim Searah steht bei seiner Band ebenfalls am Mikrofon und somit haben wir es hier mit einem EPICA-Song finnischer Prägung zu tun, der die EP gekonnt und mit viel Atmosphäre beendet.

„The Alchemy Project“ ist ein gelungenes Experiment

Die Skepsis, ob die EP nicht nur dem bloßen Namedropping dient, ist nach dem ersten Hören bereits verflogen. EPICA haben hier einfach einen anderen Ansatz gewählt, ein paar feine Stücke zu schreiben und sich dazu ein paar Freunde eingeladen. Das Ergebnis kann sich hören lassen, sind hier doch neben der Band an sich ausschließlich talentierte Vollprofis am Werk. Die Scheibe ist nicht nur EPICA-Fans, sondern auch Fans der Feature-Bands zu empfehlen.

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04.11.2022

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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