Fer De Lance - Fires On The Mountainside

Review

Galerie mit 10 Bildern: Fer De Lance - Keep It True XXIII

Nach drei Jahren meldet sich eine große Hoffnung des Epic Metal zurück. Als hätten sie die düsteren Zeiten erahnt, entführen uns FER DE LANCE nach ihrem buchstäblich fabelhaften Debüt “The Hyperborean” erneut in eine entfernte, magische Welt zwischen stygischen Dschungeln, Asa Bay, Blashyrkh und dem Westgotenland. Die auf Quartettgröße geschrumpfte Band aus Chicago setzt mit “Fires On The Mountainside” genau da an, wo “The Hyperborean” aufhörte – ein zweites Album, wie man es sich wünscht.

Through the jungles by the river Styx one rode to Asa Bay …

Heroische Melodien, stampfende ‘Drums Of Doom’, eine erhabene und kräftige Stimme – zum Glück haben FER DE LANCE an der Grundformel nichts geändert. Wichtigste Neuerung ist die wuchtige Produktion, die es vermag, vor dem inneren Auge unendliche verzauberte Landschaften entstehen zu lassen. Zudem haben die Herren ihr Songwriting nochmals verbessert: die großen, hymnischen Momente sind geschickter platziert und die überlangen Songs bieten mehr Details, die man auch nach dem uffzigsten Durchlauf noch entdecken kann. Als Sahnehäubchen seien die starken Gitarrensoli genannt, die die bereits existierenden Blackmore-/Uli-Roth-Einflüsse inzwischen stärker betonen. Junge, dieser Strat-Twang!

Dabei gelingt es FER DE LANCE, über die gesamten 49 Minuten abwechslungsreich und spannend zu bleiben. Wie in einem guten Fantasy-Schmöker werden Klischees und Traditionen liebevoll zitiert. Eine eigene Handschrift ist dennoch deutlich erkennbar. Mehr noch: Mit ihren deutlichen, niemals aufdringlichen Verneigungen vor folkig-epischem Black Metal der Neunziger sind FER DE LANCE in ihrem Bereich einer der originellsten Bands der Stunde. So setzen Songs wie der großartige Titelsong, “Death Thrives (Where Walls Divide)” oder “Children Of The Sky And Sea” Maßstäbe im Epic Metal und werden ohne Zweifel in zehn Jahren als Klassiker gelten. Selbst wenn die ersten vier Takte von “Ravens Fly (Dreams Of Daidalos)” eine grässliche “Abentuerland”-Assoziation hervorrufen. Hört es euch an – beide beginnen sogar auf dem gleichen Ton!

Gehobene Realitätsflucht mit FER DE LANCE

FER DE LANCE geben sich nicht die geringste Blöße und haben “The Hyperborean” mit “Fires On The Mountainside” einen absolut ebenbürtigen Nachfolger zur Seite gestellt. Einzig das Gefühl, dass Sänger MP noch nicht die Spitze seiner Performance erreicht hat und vergleichbaren Kollegen wie Jake Rogers (VISIGOTH) oder Jason Tarpey (ETERNAL CHAMPION) nicht ganz das Wasser reichen kann, hindert den Schritt zur nächsthöheren Note. Das ändert nichts daran, dass alle mit Schwerter- und Burgen-Fetisch hier blind zugreifen können.

20.06.2025

Redakteur

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37762 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

3 Kommentare zu Fer De Lance - Fires On The Mountainside

  1. destrukt. sagt:

    Tjo, die Highlights im DM sind dieses Jahr bisher leider sehr überschaubar, dafür im Bereich Epic/NWoTHM umso besser. So auch hier! Tolles Album, tolle Songs, tolle Dioeske Vocals, gibt dem Review nichts hinzuzufügen. Nächster Stopp: Wytch Hazel.

    8/10
  2. Lysolium 68 sagt:

    Zusammen mit Wytch Hazel und der der neuen Professor Emeritus bislang ungeschlagen. HO HOOOO HO 😍

    9/10
  3. doktor von pain sagt:

    Noch ein Stück besser als das ohnehin schon starke Debütalbum. Chef’s kiss!

    9/10