Funeral Fornication - Pandemic Transgression

Review

Ehrlich, wenn man bereits beim Cover versagt, wie soll dann erst die Musik sein? Das inzwischen vierte FUNERAL FORNICATION-Album kommt im Pappschuber, und es sind tatsächlich beide Cover ziemlich verpixelt. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern stellt einen vor die Frage, ob in „Pandemic Transgression“ ähnlich viel (oder besser: wenig!) Mühe steckt – schließlich kauft auch das Auge oftmals mit.

Das könnte in diesem Fall zu einem ernsthaften Verhängnis werden. Denn wirkt „Pandeomic Transgression“ im ersten Moment wie ein Haufen musikalischer Schrott, entpuppt es sich nach einigen intensiven Durchläufen als eine prall gefüllte Schatztruhe. Wie das sein kann? Oberflächlich betrachtet wirken die elf Songs unkoordiniert, teils gar chaotisch, die Produtkion zu dünn, um mit Keyboards zu arbeiten, die Gitarren zu rauschend und das Schlagzeug antriebslos. Aber es kommt auf die inneren Werte an, und da ist Alleinunterhalter Vultyrous eine Glanztat gelungen. Nicht nur, dass der Mann deutlich besser singen als Schreien kann, nein, er hat genau das richtige Gespür für Atmosphäre. Der Kanadier beeindruckt mit einer Vielzahl an Details, mit einer Hingabe zu Emotionen und dem Können, die kanadischen Wälder ins Wohnzimmer einer Großstadt wie Berlin zu transportieren.

Dabei sind seine Zutaten bei weitem nicht neu. Eher schleppendes Tempo, teilweise leicht doomig angehaucht. Rauschende Gitarren, die immer wieder von gefühlvollen Leads und einigen Akustikgitarren-Parts durchbrochen werden. Obendrauf gibt es noch ganz ordentliche Keys, die mitunter die erschaffene Stimmung der Gitarren aufgreifen und gekonnt ergänzen, leider aber nicht immer – zeitweise wirkt FUNERAL FORCATION hier wie die Discounter-Variante von DIMMU BORGIR (zum Glück aber nicht allzu oft). Und auch gesanglich steckt wie gesagt einiges drin, spätestens mit „Cold Colossos“ hat mir der Kanadier den Atem geraubt. Ein derart machtvolles Stück, mit erhabenem Clean Gesang und einem donnergrollenden Ausklang, das habe ich nicht erwartet!

Genau das ist es, was FUNERAL FORNICATION mit ausmacht. Das Überraschungsmoment. Mit Sicherheit ist „Pandemic Transgression“ nicht die absolute Offenbarung , doch die Mischung stimmt, die Atmosphäre ist dicht, der Mann kann singen(!) und wirklich gute Songs schreiben. Black Metal kann eben doch noch ohne dicke Produktion oder Post-Rock auskommen, super!

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25.08.2011

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