Hell Icon - Odium Irae Involumentum Me, Te Conscientiae Stimulant Maleficiorum

Review

Nach mehrjähriger Metal.de-Abstinenz was das aktive Schreiben angeht war ich ja schon ein bisschen nervös, als ich meine erste Promo seit Jahren durchlaufen ließ. Die erste Rezension nach der Rückkehr, das muss ’ne runde Sache werden, dachte ich mir und legte nichts ahnend dieses Werk ein, ohne vorher den ABRUPTUM-Vergleich im Infozettel gefunden zu haben. Der hätte mich wenigstens grob vorgewarnt.

Vorweg: Ich bin kein ABRUPTUM-Fan und kann auch generell mit deren Stil nicht allzu viel anfangen. Genau dieses Stiles bedienen sich nun aber auch HELL ICON, gegründet 1998 in den Niederlanden, auf „Odium Irae Involumentum Me, Te Conscientiae Stimulant Maleficiorum“, welches zunächst 2005 in Eigenregie erstveröffentlicht wurde und jetzt via Devotional Hymns Records ein Re-Release erfährt. Vom Label wird das Ganze als „Orthodox Black Metal“ beschrieben, um etwas genauer zu werden kann jedoch gesagt werden, dass es sich bei HELL ICON um Lo-Fi-Black Metal der niedrigsten Qualitätsstufe handelt, dazu wird ein ordentlicher Teller Noise serviert, garniert mit der einen oder anderen Prise Industrial. Das ganze wurde in einen einzigen, weit über eine halbe Stunde langen „Song“ komprimiert, der höchst improvisiert (im negativsten Wortsinn) und dahingeklatsch herüberkommt. Wo ABRUPTUM (die hier ganz klar Pate standen) teilweise noch damit punkten können, dass sie eine gewisse kalte und lebensfeindliche Atmosphäre kreieren, kann bei HELL ICON lediglich gesagt werden, dass das Stück allenfalls nach Matsch klingt.

Die knapp 37 Minuten schleppen sich dann so dahin, ohne dass es so etwas wie einen Höhepunkt oder eine Stelle gibt, die sich aus dem Soundmatsch heraushebt, im Grunde klingt „Odium Irae …“, um es auf den Punkt zu bringen, nach drei Grobmotorikern, die auf ihren Instrumenten herumhämmern, ohne so wirklich zu wissen, was sie tun. Wenn dann zwischendurch doch mal ein Ansatz erklingt, der den Eindruck vermittelt, zumindest grob durchdacht zu sein, dann wird jede potenziell mögliche Atmosphäre und damit auch jeder eventuelle Hörgenuss durch den unglaublichen Matsch zerstört, der den Sound des Albums darstellen soll: Nichts ist hier aufeinander abgestimmt, alles rauscht 37 Minuten lang vor sich hin, während der Rezensent immer wieder zur Uhr schielt und nicht weiß, ob „Odium Irae Involumentum Me, Te Conscientiae Stimulant Maleficiorum“ nun eher nervtötend oder sterbenslangweilig ist.

Vielleicht bin ich auch einfach nur der Falsche für dieses Werk akkustischer Grobmotorik, deshalb bin ich geneigt zu sagen, dass Fans von ABRUPTUM und ähnlichen Bands, gerne zwei bis drei Punkte auf meine Wertung drauf addieren können. Für alle anderen gilt: Weder auf der Kopf- noch auf der Bauchebene hat „Odium Irae …“ wirklich Konsistenz, weder lässt sich ein Plan hinter der Musik entdecken, noch der Versuch, durch den Einsatz von improvisierten Elementen eine kalte, chaotische Atmosphäre zu gestalten. Stattdessen ist „Odium Irae Involumentum Me, Te Conscientiae Stimulant Maleficiorum“ lediglich ein chaotisch zusammengeworfenes Klanggebilde aus mehreren Instrumenten ohne für mich erkennbaren musikalischen Wert. Finger weg!

11.04.2011

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2 Kommentare zu Hell Icon - Odium Irae Involumentum Me, Te Conscientiae Stimulant Maleficiorum

  1. thimon sagt:

    DAS hast du dir wirklich die vollen 37 Minuten angehört? Respekt…
    Hab mal die Promo-Seite aufgerufen und reingehört ob das „Werk“ wirklich soo schlecht ist und ich bin zu dem Schluss gekommen dass dem so ist ^^
    Mit Musik hat das nun nicht wirklich was zu tun…

    1/10
  2. Anonymous sagt:

    Das habe ich mir sogar zwei Mal die vollen 37 Minuten angetan … 😉

    1/10