



Mit “Hearts Unchained – At War With A Passionless World” hatten IMHA TARIKAT 2022 nicht nur ein bockstarkes Album vorgelegt, sondern auch die Messlatte für den Nachfolger verdammt hoch angesetzt. Die emotional aufwühlende Platte hallte noch lange nach und konnte die Band um Mastermind Kerem Yilmaz alias Ruhsuz Cellât (“seelenloser Henker”) durch intensive Live-Shows als feste Größe im zeitgenössischen Black Metal etablieren. Geht’s nun mit “Confessing Darkness” erst richtig los? Und vor allem: wie emotional ausgelaugt werden wir am Ende des Albums sein?
IMHA TARIKAT bekennen sich zur Dunkelheit
Der Albumtitel ist Programm. Nicht, dass IMHA TARIKAT zuvor fröhliche Hippie-Musik gespielt hätten, aber auf “Hearts Unchained” gab es zumindest vereinzelte Momente des Aufbegehrens, der Selbstermächtigung, sogar der Hoffnung. “Confessing Darkness” ist im Gesamtbild dem Titel entsprechend um Längen wütender und düsterer. Die jüngste Single “The Day I Died – Reborn Into Flames” ist gleichzeitig der Closer des Albums. In ihm kulminiert eine sich zuvor über 45 Minuten anbahnende Verzweiflung, die nichts mit DSBM-Plattitüden zu tun hat. “Confessing Darkness” fühlt sich viel mehr an wie die Wut, die man angesichts einer Welt empfindet, die eigentlich so viel besser sein könnte, wenn der Mensch sie nicht verderben würde.
Wie gewohnt setzen IMHA TARIKAT auf abwechslungsreiches Material. Während “Another Failed Ritual”, “Voices Of Bitter Epiphany”, “Excellent Grief” oder “Horns In The Smoke” beispielsweise noch erkennbar in der Tradition des Vorgängers stehen, geben sich “Wicked Shrine”, der Titelsong, die bereits genannte Single und das Highlight “Memoria Dei – Profanity And Devil” roh und oldschoolig. Letztgenannter gefällt besonders durch seinen eher stampfend-ruhigen Ansatz. Obwohl ungefähr die Hälfte des Materials im Vergleich zu “Hearts Unchained” geradliniger und entschlackter wirkt, sind die elf Songs alles andere als leicht zugänglich. Wie man es von der Band erwartet und schätzt, verbergen sich in jedem Song viele Details, die erst sich erst nach vielen Hördurchläufen offenbaren.
“Confessing Darkness” – Anders, aber nicht weniger stark
Erneut ist die emotionale Intensität der Musik verdammt hoch und um die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Man ist nach “Confessing Darkness” sogar noch ausgezehrter, als das beim Vorgänger der Fall war. Indem sie gerade nicht einfach nur die Erfolgsformel des großartigen Vorgängers kopierten, haben IMHA TARIKAT mit “Confessing Darkness” ein Album kreiert, das ihre gehobene Klasse betont. Mit Jerome Reil – Sohn von KREATOR-Drummer Jürgen “Ventor” Reil – kommt frischer Wind an den Drums in die Band, die auch bei Artwork und Produktion wieder alles richtig gemacht haben. Klarer Fall: IMHA TARIKAT spielen längst in ihrer eigenen Klasse.
Review hörte sich ja interessant an, aber ist so gar nicht meins. Der Gesang ging mir schon nach 30 Sekunden total auf den Wecker. So monotone Death-Metal growls mag ich nicht.
Ist das wirklich Black Metal?
Ist es, in meinen Ohren sogar ziemlich guter auch wenn ich die ganze Scheibe noch nicht gehört habe. Die Art des Gesangs alleine definiert ja nicht die komplette Musik. Kann aber komplett verstehen, dass ihn nicht jeder mag. Ich empfinde es hier aber als cooles Alleinstellungsmerkmal.
Die direkte Wucht Ihres Sounds ist wieder mal erhaben. Diverse Kritiken bemängelten einen Fokus auf die schiere Wut und mangelnde weitere Ideen. Das sehe ich nicht. Klingt absolut perfekt wie es ist!
Kann das Review hier nicht nachvollziehen. „Abwechslungsreich/emotionale Intensität…“, ja, das alles ist bei dieser Platte nicht zu finden. Eher bemühtes Musizieren, so erscheint es mir, denn Intensität. Die doch sehr eintönige und immer wieder in schiefe Lagen abdriftende Stimme des Sängers trägt ebenfalls dazu bei, dieses Album als langatmig wahrzunehmen. Mittelmäßiger Black Metal ohne wirkliche Highlights und einer auf Dauer wenig erträglichen Stimme.
Ja doch, das Review passt schon.