Impious Baptism - Wrath Of The Apex Predator

Review

Die Liste der Formationen, denen der Australier Jarro Raphael alias J schon angehörte, dürfte annähernd so lang sein wie der Teppich von Bayeux – mit DESTRÖYER 666, HOBB’S ANGEL OF DEATH, ZEMIAL und NOCTURNAL GRAVES seien nur die bekanntesten genannt. Sein neuestes, 2010 geborenes Kind hört auf den Namen IMPIOUS BAPTISM. Und wie bei vielen anderen Musikern, die auf zig Hochzeiten tanzen, muss man auch hier mittlerweile eher Masse statt Klasse befürchten.

Nach gleich zwei EPs im Verlaufe des letzten Jahres debütierte der Alleinunterhalter jüngst mit „Wrath Of The Apex Predator“ und damit jenem brutalen, dreckigen Black/Death im Stile von BLASPHEMY oder BLACK WITCHERY, der in seiner unbarmherzigen, chaotischen Art auch mal in Richtung BESTIAL WARLUST schielt. Die Sache ist einigermaßen schmutzig in Szene gesetzt – wenngleich die Gitarren einen etwas zu hohlen, ringenden Klang besitzen, als dass sie Dunkelheit und Ungehagen heraufbeschwören könnte – und Js mit ordentlich Hall belegtes Gebelle verstärkt das barbarische Gebahren. Seine guten, memorablen Momente hat das gleichförmige Material, wenn wie im Mittelteil von „The Age Of Firelords“ der Hammer kreisen gelassen wird, im Titellied erst aus allen Rohren gefeuert wird, bevor eine mit Sprach-Sample unterlegte Tempodrosselung ihre Wirkung entfaltet, oder das finale „Temple Of Necromancy“ starre Genregrenzen mit einem regelrecht rockigen Riff aufbricht.

Doch diese wenigen halbwegs interessanten Momente sind so sehr zwischen dem erdrückend öden, ausgelutschten Schema-F-Gemenge eingeklemmt, dass sie daran ziemlich schnell zugrunde gehen. Hier gibt’s Black/Death-Geholze, das durch bestialische Wucht überzeugen möchte, doch weitestgehend nur Schulterzucken hervorruft und sich deshalb bald in den virtuellen Wühltischen diverser Online-Versände wiederfinden wird. Nein, dafür musste J seine Seele ganz sicher nicht an den Teufel verkaufen. Aber der Multiinstumentalist mit Wanderheuschrecken-Gen wird sich kaum am mäßigen Resultat stören, dann wird eben bald das nächste überflüssige Projekt aus der Taufe gehoben.

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16.06.2013

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