Kältetod - Reue

Review

In Zeiten, in denen der Post Black Metal scheinbar das Zepter für Melancholie in seinen Händen hält, erscheint eine Band wie KÄLTETOD nahezu erfrischend. Dabei handelt es sich um das Einmannprojekt eines gewissen R., der seit einigen Jahren sein Unwesen treibt und auf eine ganze Reihe von Veröffentlichungen zurückblicken kann. Zu großer Bekanntheit hat es aber trotzdem nicht gereicht, sollte es wohl auch nicht.

Denn schlussendlich entpuppt sich auch „Reue“ wie schon die Vorgängerveröffentlichungen als introvertiertes, aber keineswegs unzugängliches Black Metal Album, das gänzlich auf Trends verzichtet und moderneren Produktionen abgeneigt gegenüber steht. So rauschen die Gitarren in einer Tour, während sich immer wieder gefühlvolle Leads den Weg an die Oberfläche bahnen. Große Highlights hat „Reue“ dabei nicht zu bieten, dafür aber eine durchweg beklemmende Stimmung, die selbst bei höherem Tempo problemlos gehalten wird. Etwas weniger schön ist dagegen das Schlagzeug, das hauptsächlich im Hintergrund zu finden ist und keinerlei Akzente setzen kann. Fast selbiges gilt für die Vocals, die zwar ordentlich abgemischt sind, aber durch das Fehlen an Variation ziemlich schnell langweilig werden. Dagegen stehen immer wieder die Leads, die sich wie in „Nur Vom Eiswind Noch Getragen“ erfolgreich in den Vordergrund drängeln und im Gedächtnis haften bleiben.

„Reue“ bleibt abseits der ziemlich überzogenen Titel der Sorte „In die Glut der Weltenseele“ u.ä. ein eher solides Album, das seine Momente hat, aber auf große Highlights verzichtet. Trotz allem kann man KÄLTETOD ihre melancholische Art nicht absprechen und trotz aller Kritik hat „Reue“ das, was so vielen Alben abgeht, eine durchgehend spürbare Atmosphäre.

16.02.2011

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