King Fear - Frostbite

Review

Nur ein Jahr (und ein paar Zerquetschte) nach ihrer wilden, selbstbetitelten Debüt-EP bringen die mittlerweile zum Trio angewachsenen Hamburger Black/Death Metaller KING FEAR ihr erstes Album „Frostbite“ heraus. Und obwohl sie ihren Stil im Vergleich zur EP nicht sonderlich geändert oder gar geöffnet haben, kann das Album die Versprechen des 2012er-Appetithäppchens nicht gänzlich einhalten.

Nicht zuletzt liegt das daran, dass die EP so herrlich kompakt und auf’s Wesentliche reduziert war: keine Kriegsgefangenen, kein Bullshit, einfach volles Tempo voraus mit dem Panzer in den Kirchturm gebrettert. Auch dieses Konzept haben KING FEAR auf „Frostbite“ nicht großartig geändert. Intro? Scheiß drauf, sieben Sekunden Gewaber vor dem ersten Riff müssen reichen. Melodie gibt’s nur, wenn sie der Marschrichtung nicht im Weg steht. Die Abwechslung auf dem Album besteht hauptsächlich darin, dass sich die Black- und die Death-Metal-Einflüsse der Band abwechselnd dominanter und weniger dominant präsentieren; und Innovationen sind eh nur insofern erlaubt, als dass KING FEAR ihren Black-Death-Mischmasch tatsächlich auf eine Weise präsentieren, die ihnen eigen ist. So weit, so gut – wer die Aufzählung eben als Kritikpunkte aufgefasst hat, der liegt falsch: Mir gefällt, dass auch „Frostbite“ noch diese reduzierte, aber dennoch irgendwo ausgefeilte Brachialität der EP hat. (Wenngleich das Album deutlich mehr im Midtempo stattfindet, was wohl die größte Änderung zur EP ist.)

Nein, „Frostbite“ ist ein schöner Brocken extremen Metals, gerade weil er auch so auf den Punkt gebracht ist. Was hingegen viel mehr stört, ist, dass KING FEAR auf dem Album weniger Variation im Tempo haben (wie gesagt: viel Midtempo) – und das in Verbindung mit dem eh schon reduzierten Konzept sorgt leider dafür, dass das Album trotz seiner kurzen Spielzeit von nur etwas über einer halben Stunde nach hinten raus ein bisschen die Puste ausgeht. Natürlich gibt es immer noch Höhepunkte – der Titelsong oder „The Wickedest Man“ zum Beispiel -, generell ist das Organ des NEGATOR- und Ex-DARK-FUNERAL-Sängers Nachtgarm natürlich auch immer ein Ohrenschmaus. Und so ist „Frostbite“ sicherlich immer noch ein Panzer von einem Album – aber der schafft es nicht mehr ohne weiteres, in den steinernen Kirchturm zu brettern und begnüngt sich stattdessen damit, „nur“ die Holzbänke vor dem Altar zu zermalmen.

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07.11.2013

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