Majesty
Banners High - Eine zweite Meinung

Special

Majesty

Nicht einmal ein Jahr nach ihrem Comebackalbum “Thunder Rider” stehen die deutschen True Metaller von MAJESTY erneut mit einem Album auf der Matte. Nachdem der letzte Output eher mau war, habe ich von “Banners High” auch keine sonderlich großen Sprünge erwartet. Was soll man sagen? Alles bleibt, wie es ist. Das mag Fans sicherlich erfreuen, für Außenstehende reicht es aber auch dieses Mal nicht für eine Kaufempfehlung.

Das Songmaterial ist zugegebenermaßen marginal besser als auf dem direkten Vorgänger (dem ich retrospektiv betrachtet noch einen Punkt weniger hätte geben müssen). Es bleibt aber Fakt, dass MAJESTY nicht mehr zur Speerspitze der True Metal Bewegung gehören. Ich will Bandkopf Tarek Maghary und seinen Jungs gar nicht absprechen, dass sie mit der Band ambitionierte Ziele verfolgen und sich beim Songwriting Mühe geben. Es sind auf “Banners High” aber die Kleinigkeiten, die die Platte abermals im Durchschnitt versinken lassen. Angefangen bei der für Metal Verhältnisse viel zu braven Produktion über Refrains, die sich auch hervorragend im Musikantenstadl machen würden, bis hin zu fehlenden Riffattacken, leidet das Album im Gesamten. Die Produktion kann man als gefällig, ohne Durchschlagskraft bezeichnen. Die meisten Songs wirken hierdurch regelrecht zahnlos, obwohl MAJESTY mit beispielsweise “Bloodshed And Steel” wieder ordentlich aufs Gaspedal treten. Es fehlt aber primär an markanten Riffs und Refrains, die im Ohr bleiben und nicht nur die Tralalala-Schiene fahren. Die vielen ‘ohohohohs’ in den Refrains können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Band (ähnlich wie ihre Vorbilder MANOWAR) nicht mehr in der Lage ist wirkliche Schlachthymnen zu schreiben. Wenn man die beiden aktuellen Outputs (“Thunder Rider” wurde im Januar 2013 veröffentlicht) mit den alten Alben der Band und Hymnen wie “Heavy Metal Battlecry” vergleicht, wirken die neuen Songs wie ein lauer Aufguss des eigenen Schaffens. Hinzu kommen noch peinliche Aussetzer wie der Refrain der Ballade “Take Me Home” (“…Take Me Huuuuumeee…” – hörts euch an, ein Knaller) oder der erste Satz des Intros (“A Long Time Ago, Longer Than Anyone Can Image…” – echt jetzt?) fügen sich negativ ins Gesamtbild ein. Nichts gegen Pathos in der richtigen Dosis und an der richtigen Stelle, aber das haben Tarek und seine Krieger schon wesentlich besser hinbekommen.

Nun ist “Banners High” sicher kein totaler Ausfall, nur eben auch kein Highlight. Da kann auch eine gelungene Nummer wie das abschließende “The Day The Battle Is Won” nichts dran ändern. MAJESTY sind im Jahr 2013 vollends im Mittelmaß angekommen. Wobei Mittelmaß oder Durchschnitt aber immer noch besser sind als das, was MANOWAR heute so treiben. An ihrem eigenen Backkatalog gemessen, muss man aber attestieren, dass MAJESTY früher wesentlich bissiger und frischer klangen.

5/10

Majesty

Galerie mit 24 Bildern: Majesty - Legends Tour 2019 in Frankfurt/Main
29.11.2013

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1 Kommentar zu Majesty - Banners High - Eine zweite Meinung

  1. The Bleak sagt:

    Ah, die richtige Person hats ja dann zum Glück auch noch rezensiert. Jetzt hat dieses Abfall-Produkt auch annähernd die richtige Wertung. Danke!