Mandibula - Sacrificial Metal Of Death

Review

Diese 55-minütige Tortur aus Portugal stilistisch mit „Proto Black Thrash Metal“ zu umschreiben, das ist ein unverzeihlicher Euphemismus. „Pseudo“ würde es sicherlich besser treffen, denn MANDIBULAs (Kinnlade? Was zur Hölle…?) „Sacrificial Metal Of Death“ ist weniger ein hörbares Metalalbum als eine grauenhafte Reise durch die BATHORY-, VENOM- und SARCOFAGO-Liebhaberei seines einzigen Schöpfers, der (aus Sicherheitsgründen?) lieber anonym bleibt.

Außerdem ist die Platte ein Beleg für die Richtigkeit meiner unerschütterlichen Überzeugung, dass nicht jeder, der gerne Musik hört, auch zwingend selbst welche machen sollte. Davon legt der unfassbar stupide Drumcomputer, gerade mal mit gefühlt einem Pattern in verschiedenen Tempi gefüttert, genauso Zeugnis ab wie die saumäßig digitalen und mitunter reichlich schiefen Gitarren. Von den Riffs (dem Riff?) wollen wir gar nicht anfangen zu reden, denn dagegen ist jedes BURZUM-Stück ein Prog-Feuerwerk.

„Sacrificial Metal Of Death“ ist ohne Übertreibung eine Aneinanderreihung reinster Unnötigkeiten. Es fängt irgendwo an, es hört (Gott sei Dank!) irgendwo auf, und dazwischen passiert eine Stunde lang immer genau dasselbe (bis auf das recht atmosphärische „Rios de Sangue“, aber das ist auch ein Synthesizer-Interludium), und das ist völlig unaufregend bis unhörbar. Nur das erste Riff der Platte ist verglichen mit dem Rest eine Art Glückstreffer, und die schräge C-Movie-Horrorfilm-Atmosphäre des Albums inkl. wirklich kaputter Samples, der portugiesische Gesang und grölende Chöre geben dem ansonsten grässlichen Einerlei Würze. Das – und auch die BATHORY-Klauereien – gabs allerdings auf CARPATHIAN FORESTs „Black Shining Leather“ schon vor fast fünfzehn Jahren zehnmal besser. Mindestens.

23.09.2012

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