Mannhai - The Exploder

Review

Die Finnen (und z.T. ex-AMORPHIS-Mitglieder) von MANNHAI haben anscheinend einen guten Draht zu Petrus. Warum? Weil Stoner Rock im Auto bei offenem Fenster am meisten Spaß macht, und justamente wenn ich ihr Drittwerk „The Exploder“ in den Wechsler schmeiße, kämpft sich die Sonne durch die vorher diesen trüben Sommer dominierenden Regenwolken. Also, ab auf die Straße, und vorher natürlich noch der Lässigkeit wegen eine Kippe in den Mundwinkel gesteckt! „Mr Out Of Sight“ animiert einen sogleich, die 50km/h innerorts geflissentlich zu ignorieren, so kraftvoll staubt der Opener durch die Boxen. Das nächste Highlight folgt mit „Lonesome“ direkt an der nächsten Kreuzung, stellt diesmal aber keine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer dar. Es zeigt eine Facette von MANNHAI, die auf ihren ersten beiden Scheiben bestenfalls selten durchschimmerte: eine melodiöse 70ies-Rock-Schlagseite. Jene wird im manchmal bekifft orgelnden (natürlich Hammond), manchmal eruptiv explodierenden „Broken Chains“ noch exzessiver zelebriert. Klasse! Da stört nicht mal der ständige Wechsel zwischen 30er-Zone und ausgebauter Landstraße. „Rock To The Top“ und „TNT Mountain“ lassen lässig mit einer Hand am Lenkrad auf der linken Spur der Autobahn jeden hinter sich. Doch Vorsicht! Die Augen zu lange auf den bei jeder Bodenwelle mitwippenden Brüsten der süßen Mieze im Cabrio neben uns verweilen zu lassen, birgt Gefahren. Hinter der nächsten Kurve lauert ein Stauende. „Two Roads“ (zu aufdringlich KYUSS-lastig) und „Behind The Trees“ (schleppt sich träge dahin) lassen den Fahrer kurzzeitig gelangweilt ob der musikalischen und verkehrstechnischen Lage durchschnaufen. Zum Glück handelt es sich aber nur um eine kurze Baustelle. „Error ’67“ wartet mit coolen weiblichen Soul-Vocals auf und erinnert deswegen ein wenig an SLASH’S SNAKEPITs „Ain’t Life Grand“. Man nimmt beschwingt wieder Fahrt auf und hat spätestens beim folgenden „Head Against The Stones“ wieder Vollgas erreicht. Die Vergnügungsfahrt neigt sich dem Ende zu. Nur noch ein verkehrsberuhigter Bereich namens „Black Water Swan“ liegt vor einem. Doomige Schrittgeschwindigkeit ist angesagt und passt wunderbar, denn so hat man noch Zeit, seine Zigarette fertig zu qualmen, bevor sicher in der Garage geparkt wird. Ist das Wetter morgen genauso schön, geht es natürlich wieder ab auf die Piste. Wo die zu umfahrende Baustelle liegt, wissen wir ja jetzt.

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28.07.2004

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1 Kommentar zu Mannhai - The Exploder

  1. sickman [metal.de] sagt:

    sehr geile scheibe. meiner meinung nach die beste von mannhai. eine mischung aus stoner- und seventies rock mit genialen melodien und ohrwurm-refrains.
    nie kitschig oder nervig. hier hat sich die band selbst übertroffen. leider aber auch nie wieder die qualität dieser scheibe erreicht.

    8/10