Manticora - Mycelium

Review

Die dänische Progressive-Power-Metal-Truppe MANTICORA wurde in den vergangenen Jahren gerne mit Bands wie BLIND GUARDIAN oder SYMPHONY X verglichen. Klar, Bandchef Lars F. Larsen steuerte einen mehr als 300 Seiten starken Roman für die beiden Konzeptwerke „To Kill to Live to Kill“ (2018) und „To Live to Kill to Live“ (2020) bei, sodass mehr Konzeptalbum im progressiven Power Metal nicht mehr möglich war. Für die neue Scheibe „Mycelium“ gehen Larsen und seine Mitstreiter einen Schritt zurück. Ein Konzeptalbum ist „Mycelium“ auch, nur beschränkt sich die gesamte Länge auf knapp 50 Minuten Musik. Einen Roman oder andere Literatur wird es nicht geben.

„Mycelium“ konzentriert sich auf die Musik

Ein leidiges Thema bei MANTICORA ist die oft wechselnde Bandbesetzung. 2023 verließ Drummer Lawrence Dinamarca die Band. Wer auf „Mycelium“ an den Kesseln sitzt, ist nicht bekannt. MANTICORA ist auf dem neuen Output zu einem Quartett geschrumpft. Musikalisch kündigt das Quartett einen wilden Mix aus allen möglichen und unmöglichen Spielarten des Metal an.

Nach dem Intro heißt es „Necropolitans”, es erklingt eine Mischung aus schnellen Power Metal, Progressive Metal und Symphonic Metal mit Backgroundchören. Der Bass sticht etwas hervor, überlagert aber nicht die anderen musikalischen Zutaten. Der Übergang zu „Demonday“ fällt zunächst fast nicht auf, erst im Verlauf des Tracks bieten MANTICORA einen Genre-Mix, wo es sogar rasende Gitarren zu hören gibt und das Tempo insgesamt hochgehalten wird.

Deutlich getragener mit akustischer Gitarre und female Vocals kommt „Angel Of The Spring“ daher. Das Gegenstück folgt mit „Golem Sapiens“, wo die Drums fast nach Thrash klingen, der Refrain aber mit einer eingängigen Melodie glänzt. Dazu kommen Bass lastige moderne Elemente, sodass die stilistische Bandbreite selbst für einen progressiven Longplayer gewöhnungsbedürftig ist.

Waren die Bass lastigen Elemente bisher nur ein Teil vom Kuchen, übernimmt der Tieftöner die Regie und der instrumentale Mix entfernt sich spätestens bei „Mycelium“ vom Power-Metal-Style. Ob „Beast Of The Fall”, das Interlude “Equinox” oder “Mementopolis”: MANTICORA beglücken die Hörerschaft mit einem ständigen Stilwechsel, sodass der rote Faden etwas verloren geht. Im Vergleich zu anderen Songs kommt der Schlusspunkt „Día De Los Muertos” fast schon gradlinig mit ordentlich Tempo aus den Boxen und begleitet die Hörerschaft aus dem Longplayer.

Auf der Suche nach dem roten Faden

Die LP „Mycelium“ ist technisch gut gemacht und liefert durchaus einige überzeugende Tracks („Necropolitans”, „Angel Of The Spring“, „Día De Los Muertos). Beim Genuss der Scheibe in seiner Gänze geht der rote Faden jedoch zwischenzeitlich verloren. Vor allem im Mittelteil, von „Golem Sapiens“ bis “Mementopolis”, überschütten MANTICORA die Hörerschaft mit einem Ritt durch die verschiedenen metallischen Spielarten. Hier wäre weniger mehr gewesen, sodass die Grundspielart des Power Metal noch ersichtlich ist. Der Anhängerschaft von progressiven Spielarten dürften die Power-Metal-Nummern nicht munden. Die Power-Metal-Fans werden wiederum bei den progressiven Modern-Metal-Einflüssen die Stirn runzeln, sodass MANTICOA und „Mycelium“ zwischen den Stühlen sitzt.

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19.01.2024

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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