Melon Kallisti - Apple Kallisti Now!

Review

Freunde von unentschlüssebarer Schrägheit dürften mit MELON KALLISTI neue Weggefährten finden, auch wenn sich die Rätselhaftigkeit dieser Band in erster Linie an Äußerlichkeiten und weniger an der Musik festmachen lässt. Es handelt sich dabei um ein Projekt von Musikern verschiedener Düster-Bands wie GEIST (heute EIS) oder HELRUNAR, MELON KALLISTI präsentieren uns auf dem seltsam betitelten „Apple Kallisti Now!“ aber eine eher zurückhaltende und melancholische als harte Form des „Black Metal“, wenn man diesen Sound überhaupt noch so nennen darf.

In den vier überlangen Songs wird in erster Linie ein latent vom Postrock der Marke ISIS beeinflusstes, apokalyptisches Szenario zelebriert, dem neben den sehr laut und verzerrt produzierten Gitarren vor allem tragisch-wehklagender Gesang aufs Haupt gezimmert wurde. Geheimnistüftler und Liebhaber des Abstrakten werden aus Aufmachung, Titel und Texten sicherlich reichlich interessanten Stoff ziehen können, den zu ergründen ihre irdische Bestimmung sein mag, alle anderen dürften an der Musik aber zumindest dann gefallen finden, wenn sie sich in der aktuell ihr unwesen treibenden neuen Welle der Melancholie heimisch fühlen. Schnell wird es nur sehr selten, die Songs klingen meist recht doomig, viele Details und schwarzgefärbte Stimmungen sorgen für Langzeitpotenzial. Die Höllenschlunde öffnen sich auf diesem Album nicht so sehr, wie bei sstanischen, aggressiv und kalt gekreischten Old-School-Black-Metal abfahrten, „Apple Kallisti Now!“ verströmt eher eine Stimmung des Innehaltens und der unterschwelligen Furcht. Der Mangel an gothic-lastigem Kitsch ist erfrischend, letztlich ist die Scheibe noch nicht mal die düsterste aller unheilvollen Verheisungen, das Werk umgibt eher ein nebliger Schleier, der die Sonne nur verdeckt, nicht vernichtet.

Letztlich macht es in diesem Falle tatsächlich am meisten Sinn, sich den Sound der Band selbst mal anzuhören, um festzustellen, inweiweit man sich davon angesprochen fühlt. Möglichkeiten dazu gibt es auf der oben angegebenen MySpace-Seite der Band.

Ein faszinierender Klangwald ist das Teil allemal.

15.03.2011

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