Nachtvorst - Silence

Review

Ist Depressive Black Metal inzwischen eigentlich komplett verschwunden? Wahrscheinlich nicht, doch die Anzahl an Veröffentlichungen sind meinem Gefühl nach inzwischen deutlich zurückgegangen. Kein Wunder, die Bands klangen immer austauschbarer und die wirklichen Perlen des Bereichs sind meist experimentellere Wege gegangen, also quasi der normale Prozess des Gesundschrumpfens. NACHTVORST aus den Niederlanden fallen zwar nicht zu 100% in dieses Genre, sind aber nahe genug dran um Erinnerungen wachzurufen.

„Silence“, dass zweite Album des Duos verbringt die meiste Zeit in der Schnittmenge aus Black und Doom Metal, mit überlangen, langsamen Stücken und seltenen, kraftvollen Ausbrüchen. Der Anfang gelingt mit „The Serpent’s Tongue“ sogar recht ansprechend. Mächtige Doom-Riffs, stimmungsvolles Zwischenspiel und ein ziemlich packendes, dramatisches Ende lassen in NACHTVORST ziemliches Potenzial erkennen. Leider können sie die Dynamik des Openers nicht auf das komplette Album übertragen. Nach dem Instrumental „After“ folgt schon mit „Nightwings“ leichte Ernüchterung. Zwar ist das Duo bemüht, einen Spagat zwischen Monotonie und Abwechslung zu schaffen um Langeweile zu vermeiden, aber richtig gelingen mag das nicht,auch weil spätestens „A Gentle Notice Of Final Breath“ in die Belanglosigkeit abdriftet. Immer noch ganz nett, zwischendurch mit unverzerrten Gitarren sogar atmosphärisch, doch ohne die nötige Dramatik, die den Opener noch richtig Spannend gemacht hat. Ein Glück haben NACHTVORST mit „A Way Of Silence“ dann noch ein Ass im Ärmel. Der Schlusstrack greift dann tatsächlich noch mal in die Trickkiste und überrascht mit Clean Vocals und einem ziemlich temporeichen Feuerwerk, das aufgrund der recht dünnen Drums leider etwas unspektakulär wirkt.

Der Anfang geglückt, der Abschluss auch, nur dazwischen will sich bei mir keine rechte Begeisterung für NACHTVORST einstellen. Ein Hang zur Melancholie und zeitweise lähmenden Depression ist dem niederländischen Duo zwar nachzusagen, aber auch der Wille eben nicht gewöhnlich zu sein. „Silence“ ist interessant, ohne Frage, aber für ein richtiges Hammer-Album fehlt es dann doch an  unter die Haut gehenden Songs, und gerade in den schnellen Passagen wird noch dazu deutlich, dass die Verpackung (also Produktion) zeitweise einfach etwas mehr Druck haben dürfte.

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11.05.2012

Chefredakteur

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